RHYTHM OF FEAR – Fatal Horizons (2022)
(8.032) Maik (8,1/10) Thrash Metal
Label: MNRK Heavy
VÖ: 14.10.2022
Stil: Thrash Metal
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Wir tanzen ja nun schon einige Zeit im Rhythmus der Angst. Angst vor dem Klimawandel, Angst vor Corona, Angst vor Putin, Angst vor der Energiekrise, Angst vor der Inflation. Da liegt es nahe, dass sich eine Band RHYTHM OF FEAR nennt.
Und wenn jemand die gelobten Länder amerikanischen Thrashs nicht von ungefähr nach Kalifornien oder in den Großraum New York verortet, bekommt er mit der Band, die sich ebenso genannt hat, eine kleine Neuorientierung verpasst, denn RHYTHM OF FEAR kommen aus Jacksonville im ‚Sunshine State‘ Florida. Besagte Combo stellt nun mit „Fatal Horizons“ ihren zweiten Longplayer vor.
Und so weit weg wie Florida von den erstgenannten Gegenden zu sein scheint, so nah bewegen sich RHYTHM OF FEAR im Fahrwasser von TESTAMENT, EXODUS oder ANTHRAX. Das heißt, hier trifft der melodische Aspekt der Bay Area auf den Hardcore/Crossovertouch der Ostküste.
Beide Fraktionen geizten nicht mit coolen Riffs, und die bleiben uns RHYTHM OF FEAR definitiv auch nicht schuldig. Das geht ordentlich knackig auf die Fontanelle. Der Gesang von Jay Santiago erinnert mich manchmal an einen Klon aus Billy Milano und Mat Maurer (MORTAL SIN).
Das Album zieht ordentliche Schneisen durchs Gelände, vermag allerdings nicht auf voller Linie zu überzeugen. Da sind zum ersten diese komischen Zwischenspiele („Disintegration Of Reality“, „Atrocities Beyond The Structures Of The Mind“ und „Dissolution Of Time In Space“), die den Fluss des Albums eher zu behindern als aufzulockern scheinen. Zum anderen fehlt es der Platte auch an Hits. Das läuft alles auf zwar hohem Niveau, lässt aber eine gewisse Eigenständigkeit vermissen.
Wie gesagt, ein recht annehmbares Thrash Metal- Album, welches sich Fans der Bay Area oder der New Yorker Thrashszene, sowie neueren Bands wie MUNICIPAL WASTE ohne Probleme reinziehen können. Treibt teilweise ganz gute Nägel ins Holz, verfängt sich allerdings ab und an besonders knorrigen Astlöchern.
Anspieltipp: „Parasomniac“ und „Self Destructing Brain“
Bewertung: 8,1 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Obsolescence
02. Alien Synthesis
03. Disintegration Of Reality
04. Fatal Horizon
05. Atrocities Beyond The Structures Of The Mind
06. Parasomniac
07. Insidious System
08. Self Destructing Brain
09. Dissolution Of Time In Space
10. Simulated Times
11. Tears Of Ecstasy
12. Oath Made In Hell
13. Ceremony Of Sacrifice