SAMAVAYO – Payan (2022)
(7.797) Timo (8,0/10) Stoner Rock
Label: Noisolution
VÖ: 25.03.2022
Stil: Stoner Rock
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Auch zu Beginn ihrer zweiten Dekade gehört das Berliner Trio nicht zur Rollator Generation. Immerhin schon mit dem siebten Langspieler in der Stoner Rock Orangerie angekommen, riffen die Jungs einen recht fluffigen Staub Rock aus der Hüfte. Der von der melodisch treibenden, aber auch experimentellen und progressiveren Natur ist.
Dabei überzeugt recht schnell der cleane, melodische Gesang von Behrang Alavi. Der sich wunderbar in das restliche musikalische Gefüge einbindet. Dabei harmonieren die für den Stil wuchtigen Gitarren und Bass-Riffexplosionen mal staubtrocken, aber auch in filigraner Weise. Der Sound knarzt recht amtlich und verbreitet die blanke Heavyness.
Samavayo beschäftigen sich auch auf dem aktuellen Album mit gesellschaftlichen und ökologischen Themen. Aber auch Krieg und Hass, Rassismus, und schlussendlich Gier. Samavayo stellen somit auch unbequeme Fragen, rücken Themen ins Zentrum, über die es zu reden gilt. „Payan“ ist energisch und kraftvoll, und vervielfacht aber auch den weltlichen Weitblick des Trios. So hat man den Einfluss orientalischer Klänge vorangetrieben. Immerhin haben dabei sogar 2 Songs mit persischen Gesang darauf Platz gefunden.
Wobei man auch der iranischen Pop Ikone Googoosh würdigt. Dabei reflektieren Samavayo zu ihrem neuen Album selbst „Unser Sound war von Grund auf nie so klar, wie auf diesem Album“. „Payan”, was persisch ist und soviel wie Ende bedeutet.
Nachdem Ende kommt ein Anfang, sagt man im Volksmund. Was auch sehr gut auf die Geschichte der Menschheit bezogen werden kann. Nach der Dunkelheit, wartet irgendwo ein Licht. Dabei erinnere ich mich an die geplante, gemeinsame Tour mit den Ukrainern von Stoned Jesus. Welche aber aus bekannten Gründen nie stattfinden konnte. Hoffen wir auf bessere Tage.
Auf die musikalischen Eckpfeiler der Berliner bezogen, darf man sich hier auf einen knackigen Mix aus Heavyness und satten drückenden Rocks erfreuen. Der allerdings stilistisch weniger festgefahren ist wie bei den meisten Bands des Genre. So werden auch progressive und sogar punkige Elemente des Öfteren mal abgeerntet. „Payan“ ist somit ein sehr ansprechendes Album geworden, das spannend und lebhaft dargeboten wird und nicht selten Hörfreude generiert.
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Afghan Sky
02. Shot Shot Shot Shot
03. Payan
04. Transcend! Exceed!
05. Prophecy
06. Talagh
07. The Mission