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SCARS – Predatory (2020)

(6.433) Jezebel (6,9/10) Thrash Metal

Label: Brutal Records
VÖ: 07.08.2020
Stil: Thrash Metal

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Bei SCARS handelt es sich um eine Thrash Metal-Kapelle aus Brasilien, die bereits seit 1991 ihr Unwesen treibt, allerdings mit größeren Unterbrechungen. Beim ersten Anlauf ist nicht viel mehr als eine Split mit 2 weiteren Brazil-Thrashern (ZEROVISION und DISTRAUGHT) rumgekommen, zwischen 2005 und 2008 gab es zumindest eine EP und das Debütalbum und erst seit 2019 scheinen SCARS so richtig in die Pötte gekommen zu sein, zumindest hat die Frequenz der Veröffentlichungen seitdem merklich zugenommen (ein Live-Album, zwei Singles, eine EP). Nun, anno 2020, kommt das zweite Album „Predatory“ und möchte uns die Fresse polieren.

Das klappt auch soweit, die Herren liefern gutklassischen Thrash Metal ab, versprühen ordentlich Energie und haben das Gaspedal meistens durchgetreten, aber zum Glück nicht die ganze Zeit. Dennoch geht zumindest mir diese Mucke beizeiten ziemlich auf die Nerven und die knappe Stunde Spielzeit fühlt sich viel zu lang an. Das liegt zum einen daran, dass der Promoter uns das als Death Metal verkaufen wollte und ich also mit einer völlig falschen Erwartung rangegangen bin (ich bin auch wirklich kein Thrasher, vor allem nicht aus der Konserve), zum anderen bleibt Schreihals Regis F. das ganze Album über in ein- und derselben anstrengenden Stimmlage irgendwo zwischen KREATORs Mille und SLAYERs Tom Araya.

Ein Lichtblick und auffallender Farbtupfer sind die Soli von Flitzefinger Thiago Oliveira, der unter anderem schon für WARREL DANE auf dessen letztem Album „Shadow Work“ den Sechssaiter bedient hat. Zwischen den ruppigen Haudegen von SCARS wirkt er allerdings etwas überambitioniert.

Mit der Bewertung tu ich mich schwer. Ich möchte die Platte nicht zerreißen, weil ich sehe, was da für Herzblut drinsteckt. Die Platte ist gut produziert, die Musiker können spielen, es rifft und poltert, soweit alles fein. Dennoch schaffen sie es nicht, mich wirklich zu packen und wenn ich mit einer Stimme nicht kann, hat die Band bei mir schon verloren. Hört rein, gebt SCARS eine Chance, womöglich gefällt es vielen anderen besser als mir.

Bewertung: 6,9 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Predatory
02. These Bloody Days
03. Ancient Power
04. Sad Darkness of the Soul
05. The Unsung Requiem (Instrumental)
06. Ghostly Shadows
07. The 72 Faces of God
08. Beyond the Valley of Despair
09. Violent Show
10. Armageddon (Bonus Track)
11. Silent Force (Bonus Track)

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