Die Aachener Thrasher von Scornage liefern uns heuer ihr drittes Scheibchen namens “ReFEARance” ab und werden für dieses momentan landauf, landab mit Höchstnoten und überschwänglichen Reviews bedacht. Also muss ja was dran sein an diesem Zehntracker und somit nahm ich mich diesem ebenfalls mal an und musste schnell feststellen, dass sich entweder mein Musikgeschmack radikal über Nacht verändert hat, oder ich an die Scheibe einfach nicht rankomme. Thrash ist sicherlich eine feine Sache und meine bevorzugte Musikrichtung, doch Scornage schaffen es einfach nicht, mich von der Lethargie über die Schwelle der Euphorie zu tragen.
Recht sauber produziert knüppelt sich der Fünfer durch seine 10 neuen Tracks und konnte mich leider zu keinem Zeitpunkt überzeugen. Viel zu vorhersehbar und uneigenständig rauschten die von der Band selbst betitelten „pure agressive Thrash“ Attacken an mir vorbei und hinterließen keinen bleibenden Eindruck. Die Fertigkeiten von Scornage sind schon ok, doch Thrash hat für mich einfach anders zu klingen, als dieser hier präsentierte, ich nennen ihn mal „Kreisch-Core“, der irgendwann ab „Frozen throne“ nur noch nervte. Manchmal gab es eine klitzkleine Kreator Anleihe zu hören, die allerdings den angerichteten Schaden auch nicht wieder wett machen konnte. Ich habe wirklich und wahrhaftig lange versucht, die von meinen Kollegen vielgepriesenen Vorzüge der Band irgendwo zu finden, doch es blieb ergebnislos.
Wer sich nicht für Filigranes oder technische Finessen interessiert, sollte durchaus mal ein Ohr bei „ReFEARance“ riskieren und sich selbst eine Meinung bilden. Für mich persönlich sind Scornage einfach langweilig und eine weitere Combo, die in der Veröffentlichungsflut hoffnungslos untergehen wird. Aber man sieht sich ja zweimal im Leben und daher verliere ich meine Hoffnung nicht, dass irgendwann auch ich von den Qualitäten der Thrasher überzeugt werde.
Bewertung: 4,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Six minutes to fear
02. At first I hate
03. Frozen throne
04. We bury our dead alive
05. Face the blade
06. Fury
07. In a cage
08. Coming back
09. The holy rape
10. Stabbed again