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SEPULTURA – Machine Messiah (2017)

(3.371) - Bünne (7,0/10)

Label: Nuclear Blast
VÖ: 13.01.2017
Stil: Thrash Metal
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Sepultura haben es durch mehrere überragende Alben geschafft, ihren Namen auf ewig in der Thrash-Bestenliste einzumeißeln. Daran kann auch die Tatsache, dass die Band seit fast zwei Dekaden nur mittelmäßige bis belanglose Scheiben veröffentlicht hat, nichts mehr ändern. Die Euphorie bzgl. des neuen Outputs „Machine Messiah“ hielt sich bei mir also entsprechend in Grenzen.

Bereits nach dem ersten Durchlauf wird klar, dass auf Studioalbum Nummer 14 kein zweites „Arise“ durch die Boxen dröhnt. Nur selten wird das Gaspedal komplett durchgedrückt und das Songwriting wirkt teilweise recht sperrig. Am meistens stört mich jedoch der moderne Sound: Die große Stärke von Sepultura in ihrer Post-Thrash-Phase war immer der natürliche und vor allem dynamische Klang. Keine Band hat es je besser geschafft, traditionelle Stammes-Rhythmik („Roots“, „Ratamahatta“), natürliche Percussions-Instrumente und harten Metal so geschickt zu vereinen, wie die vier Brasilianer. Diese Akzente hat Jens Bogren allerdings schlicht wegproduziert: Im Konzept des neuen Albums geht es kritisch um die „Maschinisierung“ unserer modernen Gesellschaft – muss aus diesem Grund das ganze Album klinisch und steril klingen?

Aber nun zu den Songs: Der Opener und Titeltrack ist sehr atmosphärisch und hat eine düstere und bedrückende Alice in Chains-Schlagseite. Eine völlig untypische Nummer, die mich dennoch durchaus begeistert. Das Ende des Songs lässt bereits erahnen, dass beim zweiten Song die Post abgehen muss: Wusste ich`s doch – zwei Minuten voll auf die Fresse. Eigentlich cool, doch die Drums klingen nicht nur wie der Machine Messiah persönlich, sondern scheinen auch gleich den Sand im Getriebe mit zu liefern. Die folgenden „Phantom Self“ und „Alethea“ hätten von der Machart auch auf Chaos A.D. stehen können. Das Instrumental „Iceberg Dances“ stellt für mich ein Highlight des Albums dar, welches nahezu alle Trademarks der Band geschickt verbindet: Von thrashiger Raserei über „Kaiowas“-mäßiger Tribal-Rhyhmik wird sogar eine Hammond Orgel geschickt eingebaut.

Mit „Sworn Oath“ kommt dann ein sehr gewagter Song rüber, der eher nach Arch Enemy als nach Sepultura klingt. Synthesizer??? Ich werde irgendwie zunehmend das Gefühl nicht los, dass Herr Bogren trotz aller Qualitäten der völlig falsche Produzent für Sepultura ist. Die letzten Songs des Albums sind solide, können das insgesamt gute Anfangsniveau aber nicht ganz halten, auch wenn mit „Silent Violence“ noch mal die Thrash-Keule rausgeholt wird.

Betrachte ich „Machine Messiah“ ganz objektiv, isoliert vom Bandnamen und losgelöst von den übermächtigen Frühwerken, höre ich insgesamt ein gutes, vielseitiges und interessantes Album, welches über viele großartige Momente verfügt und mit sehr modernem Sound daher kommt. Ob dieser als Stilmittel zum Albumkonzept bewusst gewählt wurde, wage ich allerdings zu bezweifeln. „Machine Messiah“ ist für mich das beste Sepultura Album seid Chaos A.D. – leider nicht mehr, aber glücklicherweise auch nicht weniger.

Bewertung: 7,0 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Machine Messiah
02. I Am The Enemy
03. Phantom Self
04. Alethea
05. Iceberg Dances
06. Sworn Oath
07. Resistant Parasites
08. Silent Violence
09. Vandals Nest
10. Cyber God

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