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SERENITY IN MURDER – Timeless Reverie (2025)

(9.399) Phillip (8,0/10) Symphonic/Melodic Black/Death Metal


Label: Apostasy Records
VÖ: 28.02.2025
Stil: Symphonic/Melodic Black/Death Metal







Heilige Scheiße, was ist denn hier los? Ich muss zugeben, dass ich mit Blick auf Bandlogo, Album-Artwork und angegebenem Genremischmasch im Leben nicht damit gerechnet hätte, was nach dem Druck auf den Play-Button aus den Muscheln meines Kopfhörers herausbrutalisierte. Die Menschen, die meinen sie denken nicht in Schubladen können sich ihr selbstgerechtes Grinsen an dieser Stelle gerne komplett in die Haare schmieren. Denn Schubladen sind gut. Sie helfen uns einzuordnen und zu sortieren, dass Behemoth doch ein komplett anderes Fach sind als Serenity in Murder, und Iron Maiden sogar in einem völlig anderen Regal zu finden sind. Jetzt ist die oben zu sehende Genrebezeichnung allerdings ein ziemliches Durcheinander aus Schubladen, aber ich schwöre euch, hört euch diesen Wahnsinn an und versucht selbst das Ganze zu betiteln.

Eingangs möchte ich betonen, dass meine Erfahrungen mit japanischem Metal eher als überschaubar einzuordnen sind. Daraus resultiert meine These, dass Metal aus Japan für den mitteleuropäischen Verstand umso schwieriger zu fassen ist, wenn mehr als drei Musiker auf der Bühne stehen.

Serenity in Murder ist eine fünfköpfige Band aus Tokio und legt, dieser These folgend, mit „God Forsaken“ sofort los, als ginge es darum möglichst viel in die folgenden vier Minuten zu packen. Mich packt es jedenfalls sofort und haut mich mit einer irren Geschwindigkeit rücklings in die heimische Couch. Okay, denke ich, das kann ja mal sein. Der Rest des Albums wird da wohl deutlich entspannter sein. Weit gefehlt. Im zweiten Song „Matrix“ geht es zwar entspannt los, aber danach bricht auch, spätestens nach dem ersten Refrain, die Hölle los.

Was ich ja sehr stark finde, ist, dass die Band das ausgelutschte good cop – bad cop Sängerspiel umgekehrt hat. In „Matrix“ spuckt und röhrt sich, wie bei den anderen Songs auch, Sängerin Ayumu durch die Strophen, während Gitarrist Freddy die epischen Clean-Vocals übernimmt. Die folgenden Songs werden von der Band noch dynamischer gestaltet, da hat Schlagzeuger Allen auch mal etwas weniger zu tun, gibt dafür den beiden Gitarristen mehr Raum für wirklich einnehmende Soli bei denen gestandene Power Metal- Bands kollektiv ihren Lieblingshoden opfern würden, um auch nur annähernd so etwas zu Stande zu bringen.

Mittlerweile sind wir bei „Never Defiled“ angekommen, ein Song, der mich entfernt an Nevermore erinnert, vollgepumpt mit Steroiden. In der nun mit „A Dance For Sorrow“ eingeleiteten zweiten Albumhälfte schlagen Serenity in Murder ruhigere Töne an und legen mehr Fokus auf eine noch dichtere Atmosphäre so, dass die sehr gelungene Orchestrierung, auch in „The Flames Ablaze“ mehr in den Vordergrund gerückt wird. Frontröhre Ayumu hält sich ebenso eher im Hintergrund. „Revolt“ danach wirkt wie Killswitch Engage auf MDMA. „Past: Timeless Reveries“ sowie „Hope: Timeless Reveries“ bilden zum Ende den Rahmen für „Noticed This Is The Betrayal (2025)“. Eine Neuaufnahme eines Songs vom 2015er Album „The Highest Of Dystopia“.

Was Serenity in Murder auf „Timeless Reveries“ abfackeln ist ein wirklich gigantisches Feuerwerk aus organisch klingenden Blasts, bockstarken Soli und einer mitreißenden, dynamischen Orchestrierung. Wer diese Band nicht kennt, sollte mindestens ein offenes Ohr riskieren und herausfinden, ob es den eigenen Geschmack ergänzen kann. Wem Serenity in Murder bisher ein Begriff war, kommt an diesem Sprengsatz eh nicht vorbei.

Anspieltipps: „God Forsaken“, „Never Defiled“ und „Revolt“


Bewertung: 8,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. God Forsaken
02. Matrix
03. Blue Roses Gracefully Fall
04. And the World Awake
05. Never Defiled
06. A Dance of Sorrow
07. The Flames Ablaze              
08. Revolt
09. Past: Timeless Reverie
10. Noticed This Is the Betrayal (2025)
11. Hope: Timeless Reverie



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