SERPENTS – The Brimstone Clergy (2020)
(6.668) Schaacki (7,9/10) Black Metal
Label: War Anthem Records
VÖ: 30.11.2020
Stil: Black Metal
Bandcamp Metal Archives
Viel findet man (noch) nicht über die Schweden Serpents, doch schon die EP aus ihrem Gründungsjahr 2018 konnte so gut überzeugen, dass das nicht gerade unbekannte Label War Anthem Records sie unter seine Fittiche nahm. Damals gab es einen netten Vorgeschmack mit zwei „vollwertigen“ Songs und einem Akustikstück. Schon auf diesem selbstbetitelten ersten Lebenszeichen war ein guter Eindruck der Qualität des Trios zu vernehmen. Ebenfalls deutlich auszumachen war bereits die musikalische Marschrichtung der Bagaluten aus Örebro:
Serpents ballern – heute wie vor zwei Jahren – in feinster schwedischer Manier eine Salve nach der anderen raus. Nicht von der Hand zu weisen sind da Vorbilder wie Naglfar, Marduk und Dissection. Ja, das sind große Namen bzw. große Fußstapfen, in die man da tritt, und doch können Serpents durchaus mithalten. Die Band selbst mag noch jung sein, doch ihre Mitglieder, die sich allesamt hinter Synonymen verbergen, scheinen sehr geübt an ihren Instrumenten und, da lehne ich mich mal mutig aus dem Fenster, werden schon einige Jahre Erfahrung zusammenbringen.
Ok, allzu originell sind die Stücke nicht, wandeln sie doch sehr gradlinig auf bekannten Pfaden, und doch macht „The Brimstone Clergy“ einfach einen Heidenspaß. Und mal ehrlich, warum sollte sich jemand beschweren, wenn eine frische, neue Truppe einem Perlen der Klasse „The World Shall Be Your Grave“ (Naglfar) oder „Throne Of Rats“ (Marduk) schenkt? Diese zwei Stücke der Altvorderen wären nämlich sehr gute Referenzwerke, um den Sound der neuen Serpents Scheibe einzuordnen. Das Beste daran: mit „Shattered Paradise“ liefern die Youngsters einen echten Hit ab, der sich nicht auch nur ein bisschen hinter denen der Vorbilder verstecken brauch.
Somit liefert „The Brimstone Clergy“ wirklich unterhaltsames und kurzweiliges Hörvergnügen und eventuell den nächsten schwedischen Schwarzmetall-Klassiker. Gut, das akustische Instrumental, das Serpents auch 2020 nicht missen lassen wollten, hätte es für mich nicht gebraucht. Es mag zwar ganz nett klingen und selbstredend schön gespielt sein, aber es reißt mich ein wenig aus der herrlichen Highspeed Achterbahnfahrt, die ich mit dieser EP habe. Sei’s drum, die restlichen Tracks haben ja genug Klasse um dies zu verschmerzen. Schade nur, dass der Spaß nach etwa 20 Minuten schon vorbei ist. Zwar wird die Repeat-Taste da schnell zum Freund, doch hoffe ich, dass ein Album nicht allzu lang auf sich warten lassen wird. Die Truppe werde ich mir definitiv merken!
Anspieltipp: „Shattered Paradise“
Bewertung: 7,9 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Worship the Reprobate
02. End the Slavery of Being
03. Bring the Apocalypse
04. Shattered Paradise
05. Interlude in B Minor
06. Requiem