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SEVERE TORTURE – Torn from the Jaws of Death (2024)

(8.982) Maik (9,1/10) Death Metal


Label: Season Of Mist
VÖ: 07.06.2024
Stil: Death Metal






Geht es um Death Metal, werden die Niederlande eher in zweiter Instanz erwähnt, was angesichts von Bands wie PESTILENCE, ASPHYX, GOD DETHRONED und wie sie alle heißen, eigentlich völlig abwegig ist. Dabei gibt es in unserem tiefergelegten Nachbarland auch genug Combos, die eben jenen, ebenfalls tiefergelegten Metal spielen.

Eine dieser Bands sind SEVERE TORTURE, die auch schon über ein Vierteljahrhundert dem Sound aus Moder und Blut frönen. Dennoch haben es die fünf Tulpenmörder geschafft, sich bisher von mir unbemerkt in der Sparte Metzelsound zu betätigen, womit ich mich mal wieder als ignorante Pappnase erweise. Denn was die Band hier fabriziert, ist nicht von schlechten Eltern. Ganze vierzehn (!!!) Jahre haben sich die Knaben Zeit gelassen, um ihrem „Slaughtered“ – Album einen Nachfolger zu verpassen.

„Torn From The Jaws Of Death“ ist der etwas sperrige Titel des mittlerweile sechsten Studiolangstreckenbombers. Angesichts des Covers und dem Bandnamen dürfte auch dem Unbeleckten klar sein, dass es sich hier um einen Todesbleibarren handelt, den Meister Röhrich gern in seine Sammlung wuchten würde.

Holländischer Death Metal hat ja teils eine eigene Note, doch was SEVERE TORTURE hier zusammenbasteln, ist nicht einfach Death Metal. Nein, die Band verbastelt hier die verschiedensten Einflüsse, und jeder Hördurchgang macht mehr Laune, weil man immer wieder was neues Altes zu erkennen scheint.

Denn der Fünfer liebäugelt auch schon mal mit schwarzmetallischen Klängen, und so kann man rifftechnisch schon mal eine Prise IMMORTAL (zu ihren besten Zeiten) heraushören, und der Mix aus Black und Death lässt auch ein wenig BELPHEGOR anklingen. Und habe ich nicht so ein ähnliches Riff wie in „Torn From The Jaws Of Death“ schon mal von EMPEROR gehört?

Einen ziemlichen Batzen Inspiration haben sich SEVERE TORTURE wohl auch von the mighty MORBID ANGEL geholt. „Hogtied In Rope“ könnte direkt von „Heretic“ stammen. Vor allem, weil Vokalist Dennis wie eine Mischung aus David Vincent zu „Covenant“- Zeiten und Steve Tucker klingt. Bei dem Song scheinen auch VOÏVOD ihren Beitrag geleistet zu haben. Der Track wirkt teilweise sehr hektisch und flippig und lässt die Synapsen Kasatschok tanzen.

Ebenso schräg kommt der schon erwähnte Titelsong einher, bei dem sich IMMORTAL, MORBID ANGEL und BELPHEGOR die Hände zu reichen scheinen. Der Hammer dabei ist, dass SEVERE TORTURE es schaffen, diese drei doch recht unterschiedlichen Metallstücke zu einem neuen Material zusammenzuschmieden.

Auch wenn mal ein melodiöses und fast verspielt klingendes Solo erklingt, ist das kein Grund zum Ausruhen, weil es eben nebenher und hinten immer noch ordentlich kracht, scheppert und blastet. Doch zumeist brennt der Busch, und Brechersongs wie „Putrid Remains“ lassen auch den letzten Strauch in Flammen aufgehen. Und bei „Through Pain Of Emptiness“ verblassen Bands wie IMMOLATION und MONSTROSITY zur Kreisklasse.

Fuck! Ich habe jetzt eine Menge Bands als Referenz genannt. Das soll nicht heißen, dass SEVERE TORTURE eine dieser ‚klingt wie‘- Bands sind. Im Gegenteil. Die Einflüsse werden zwar konkret erkennbar dargestellt, dennoch wirken sie nur als Würze für den Gesamteintopf, den die fünf Niederländer zusammenbrauen. Dennoch dürften Fans von MORBID ANGEL, IMMOLATION, MONSTROSITY, BELPHEGOR, IMMORTAL, GOD DETHRONED und EMPEROR hier ihre helle Freude haben, denn SEVERE TORTURE verwenden nur die besten Zutaten aus dem Nachlass dieser Bands.

Anspieltipp: „Christ Immersion“ und „The Pinnacle Of Suffering“


Bewertung 9,1 von 10 Punkten


TRACKLIST



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