SHRIEKING DEMONS – The Festering Dwellers (2025)
(9.306) Maik (7,9/10) Blackened Death Metal
Label: Transcending Obscurity Records
VÖ: 31.01.2025
Stil: Blackened Death Metal
Eine recht neue Band im Death Metal Theater, die mir hier in die Lauschlappen gespült wird. Die Rede ist von SHRIEKING DEMONS, die sich erst 2021 gegründet und im selben Jahr schon eine EP veröffentlicht haben. Nun steht der erste Langspieler in den Startlöchern, um den Old School Death Metal- Maniacs gehörig die Ohren zu veröden.
Ja, Old School ist angesagt, und da greifen die Italiener ganz weit hinten in die Asservatenkammer. Schon beim Opener fluten traditionelle, an Ami-Death-erinnernde Sounds durch das Lauschgebälk. Die erste DEATH fällt einem hierzu ein. Die war ja auch noch nicht so arg technisch. Wenn es langsam wird, fühlt man auch einige AUTOPSY- Vibes.
Obwohl diese Reminiszenzen sehr oft aufblitzen, versuchen SHRIEKING DEMONS doch, eine eigene Note zu entwickeln. Und so begibt man sich dann auch mal in den Death/Doom Sektor. Besonders bei „Sorrowful Dismal Bliss“ kommt das stark zum Tragen. Da wird so richtig wuchtig stampfend gerifft, zumindest am Anfang. Gegen Ende lassen die Jungs wieder den Büffel von der Leine.
Ab und zu wird auch einfach brutal losgebrezelt, sodass schon leicht das Grindgenre angeschnitten wird, auch mit Uffta Uffta- Parts wird nicht gegeizt. Nun gut, das plimm-plimm Zwischenspiel „Garden Of The Headless Dead“ hätte nicht unbedingt sein müssen, da die dabei aufgebaute Spannung nur teilweise zweckdienlich für das folgende „Longing For Total Eclipse“ ist. Der Song hat dann wieder starke „Scream Bloody Gore“- Vibes, gepaart mit ein paar schrägen Ideen, die mich an die erste CADAVER erinnerten.
Wer gern auch mal verspielte Gitarrensoli hört, wird auch bedient, das coolste kann man im abschließenden „Apostasy, Sodomy And Sacrilege“ genießen.
Es wird also recht viel getan, um eine interessante Mischung zu kreieren. Und für mich wäre hier eigentlich alles im grünen Bereich. Der einzige wirklich stark störende Aspekt ist der granatenmäßig dünne Sound. Nicht nur, dass man den Lautstärkeregler hochschieben muß bis zum Opferstock, die ganze Produktion wirkt derart kraftlos, dass man sich kaum traut, mehr als drei Meter vom Lautsprecher wegzugehen. Die Gitarren bringen geile Riffs, aber die haben keinen Wumms, der Bass dümpelt vor sich hin und der Sänger wirkt, als hätte er seine Parts vom Nebenzimmer rübergebrüllt. Und das macht den ganzen Gesamteindruck kaputt.
Das geht nicht, Jungs. Derartige Mucke muss einem soundmäßig den Wanst plattbügeln und darf nicht so kraftlos aus den Boxen kullern. Die Songs sind allesamt recht cool, und für ein Debütalbum auf jeden Fall hörenswert. Für kommende Veröffentlichungen würde ich der Band raten, dem Mann am Mischpult aber ein paar Flaschen Chianti extra zu spendieren. Denn Mucke wie die muss krachen. Punkt.
Anspieltipp: „Perennial Dirge“ und „Compromised Brain“
Bewertung: 7,9 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Devour My Wicked Soul
02. Abstract Hallucinating
03. Sorrowful Dismal Bliss
04. Nefarious, Scorned Deities I Am Devoted To
05. Perennial Dirge
06. Garden Of The Headless Dead
07. Longing For Total Eclipse
08. Compromised Brain
09. Awakening From Secular Slumber
10. Apostasy, Sodomy And Sacrilege