Ich überlege tatsächlich, ob wir nicht auf unserer Seite eine eigene Jörg Uken Rubrik einführen sollten, denn erneut ist der Meister aus Rhauderfehn für eine so dermaßen gewaltige Produktion verantwortlich, dass es mir die Läuse aus dem Busch gebrannt hat. Nutznießer seiner immer besser werdenden Fertigkeiten sind diesmal die Death Metal Urgesteine von Sinister, die mit „The carnage ending“ nicht nur ihr nunmehr elftes, sondern das in meinen Augen auch beste und herausragendste Album ihrer gesamten Karriere abliefern. Dieses Teil ist so dermaßen heavy und geil, dass ich trotz der massiven Wetters der letzten Tage Gänsehaut bekam.
Zehn Eigenkompositionen plus dem Intro „Gates of bloodshed“ befinden sich auf dem regulären Album, welches alleine schon ein Erdbeben in der Death Metal Szene auslösen sollte, doch die sich dazu gesellenden Coverversionen setzen dem Ganzen noch mal die Dornenkrone auf. Doch dazu kommen wir später. Alleine was die beiden Sechssaiter Dennis Hartog und Bastiaan Brussaard hier an Riffs auspacken, ist so unfuckin’fassbar. „My casual enemy“ ist da mal das beste Beispiel…das ist Slayer der „Reign in blood“ Epoche gepaart mit technisch brillanten Death Metal. Was ebenfalls auffällt ist, dass Sinister ihre in der Vergangenheit teilweise rüde Geschwindigkeit etwas gedrosselt und damit einen arschvoll Härte hinzugewonnen haben. Tempiwechsel ohne Ende („Unheavenly domain“), rasende Amokläufe („Defamatory content“) oder auch schleppende Brutalobolzen der Marke „Blood ecstasy“ machen „The carnage ending“ zu einem absoluten Hochgenuss in Sachen Death Metal. Ebenfalls ein Megahit ist „Oath of rebirth“, welches mit seinen dissonanten Gitarrenläufen sehr an Cannibal Corpse zu ihren Hochzeiten erinnert. Hervorzuheben ist ebenfalls die Gesangsleistung von Fronter Adrie Kloosterwaard, der mit vollsten Einsatz, einer Menge Herzblut und unglaublich viel Energie diesen überragenden Hassbolzen eingebrüllt hat. Allein die reguläre Scheibe erreichte bei mir lockere 9,5 Punkte, doch die fünf Bonussongs erhoben dann das Gesamtkunstwerk locker auf die Höchstnote, denn alleine für Sinisters Version des Celtic Frost Klassikers „Dethroned emperor“ knie ich ni8der und neige mein Haupt huldvoll in Richtung Oranje. Ebenfalls Megabretter sind Massacres „Succubus“ und Possesseds „Swing of the axe“, wo hingegen „Spit on your grave“ von Whiplash und die Neuvertonung des Bloodfeast Klassikers „Face fate“ etwas abstinken. Gut sind sie auf jeden Fall, doch nicht ganz so herausragend wie die drei Erstgenannten. Doch alleine für den Aufwand der hier betrieben wurde, gebührt meine höchste Anerkennung dem Holländischen Brutalo Fünfer.
Was Holland im Fußball nicht schafft, vollbringen die fünf Krawallmacher, denn „The carnage ending“ ist Champions League in Sachen Todesstahl. 15 Tracks, tolle Eigenkompositionen, saufette Riffs, eine hammerharte Produktion, ein tolles Coverartwork, einfach nur ein geniales Teil. Sinister haben in der Tat das mit Abstand beste und großartigste Album ihrer langen Karriere abgeliefert und mich in einen totalen Freudentaumel versetzt. So hat brutaler Death Metal zu klingen und nicht anders. Ein absolutes Referenzwerk!
Bewertung: völlig verdiente Höchstnote…also 10
Tracklist:
01. Gates of bloodshed
02. Unheavenly domain
03. Transylvania
04. My casual enemy
05. Crown of thorns
06. The carnage ending
07. Oath of rebirth
08. Regarding the imagery
09. Blood ecstasy
10. Defamatory content
11. Final destroyer
12. Spit on your grave (Whiplash)
13. Succubus (Massacre)
14. Swing of the axe (Possessed)
15. Dethroned emperor (Celtic frost)
16. Face fate (Bloodfeast)