Label: Napalm Records
VÖ: 30.09.2016
Stil: Folk Metal
Neuigkeiten aus Island und nein es geht dieses mal nicht um die vergangene Fußball EM. Die Jungs von Skalmöld haben ihr 4tes Album mit dem Titel "Vögguvisur Yggdrasils" veröffentlicht und nehmen uns dort mit auf die Reise durch die 9 Welten, welche allesamt mit dem Weltenbaum Yggdrasil verflochten sind.
Eine schöne Konzept Idee, welche sich vor allem in Sachen Pagan und Folk Metal schön vertonen lässt. Die Band selber dürfte diesbezüglich dem einen oder anderen als Support für einige größere Acts, deren Touren, oder auf dem ein oder anderen Festival schon einmal begegnet sein. Ob es jetzt Folk, Viking oder Pagan Metal ist, darüber lässt sich streiten, definitiv passen die Jungs stilistisch irgendwie zu allen. Wollen wir mal also nicht so sein und fangen an.
Play, ist gedrückt und der stampfende Opener "Muspell" ertönt. Schön solider Mid-Tempo Viking Metal. Bodenständig gut, aber auch nicht mehr so das Besondere. Naja, "Niflheimur" hingt dem ähnlich hinterher, bis "Nidavellir" die stark monotonen wirkenden Songs mit etwas mehr Pagan/Folk Elementen, vor allem im Refrain, unterbricht. Das ganze nicht im Stile von Finntroll und Co, aber es wirkt doch etwas fröhlicher, folkiger, welches dem Album im Verlauf mehr als gut tut. Denn produziert ist die ganze Sache recht gut. Man hört alles gut differenziert heraus und merkt, dass man es mit einer Band mit Erfahrung zu tun hat.
Vielleicht ist der Bassdrum-Sound auf Dauer etwas zu gutmütig im Vordergrund, aber da werden sich die Gemüter scheiden. Auffällig ist, dass insgesamt leicht der Druck und die Aggressivität, welche den Hörer mitreißt fehlt. Da will mehr heraus kommen, sich entwickeln. Es steckt mehr drinnen, als sozusagen unter dem Strich zum Vorschein, zum Hörer rüber kommt. Dadurch wirken die Songs, welche von sich aus zwar gut gemacht sind, aber irgendwie von der Machart nicht mehr up to date, umso mehr träge. Sehr schade. Im weiteren Verlauf weis das Konzeptalbum auch nicht wirklich von sich zu überzeugen. Es plätschert so dahin, mehr aber auch nicht. "Utgardur" versucht ein wenig mit klarem Männergesang und Chorrefrain Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, verliert aber in der Summe der 9 Songs etwas an Besonderheit.
Die Ideen, welche zwischen den typischen Riffs, schnellen Schlagzeugbeats und epischen Melodien präsentiert werden sind gut, aber man hat einfach das Gefühl da geht mehr, bzw. kennt es irgendwoher schon anders. Als einziger Song hebt sich so richtig der ruhigere, hymnischere Track "Alfheimur" ab, der durch seine Machart beweist, die Jungs können auch anders, als nur normalen 0815 Mid-Tempo-Viking Metal. Hat ein wenig etwas von Einherjer. Schade das man diese Attitüde nicht mehr in den anderen Songs des Album mit hat einfließen lassen. Wie z.B. bei dem folgenden "Asgardur", oder auch dem letzten Titel "Vanaheimur". Der Mix zwischen typischen Viking und rauen epischen musikalischen Parts passt perfekt, macht wirklich Spaß zu hören, vor allem, wenn es wie bei "Asgardur" in der 2 Hälfte des Liedes wieder mehr in Richtung Black Metal geht.
Aber danach flacht es leider wieder Verlauf des Album ab. Schade, schönes Artwork, gute Ideen aber alles irgendwie mit Schalldämpfer oben drauf. Zusammenfassend kann man sagen, dass das Potenzial, welches die Band besitzt, hier nicht wirklich gerecht ausgeschöpft wird, oder leider seine Grenzen erreicht hat. Ich hoffe auf Ersteres.
Bewertung: 6,1 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Muspell
02. Niflheimur
03. Nidavellir
04. Midgardur
05. Utgardur
06. Alfheimur
07. Asgardur
08. Helheimur
09. Vanaheimur