Label: DIY
VÖ: 03.04.2020
Stil: Death Metal
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Ich zitiere ungerne, aber in dem hier vorliegenden Fall muss ich Kermit den Frosch heranziehen: „Überraschung, Überraschung, Überraschung!“ Die Kölner Skum haben sich nach einer siebenjährigen Auszeit erneut im Funkkreis angemeldet und mit „Molitva“ ein Gebet gen todesbleiernden Himmel geschickt, denn so heißt der Albumtitel übersetzt. Der Musik nach zu urteilen wird hier dem Leibhaftigen gefrönt, denn die Deather aus der Domstadt frönen einmal mehr dem technisch, aber dennoch jederzeit groovenden und ins Ohr gehenden Death Metal, der sauber produziert sämtliche Instrumente klar und stets akzentuiert aus den Boxen ballern lässt und sofort Spaß macht.
Bereits der Vorgänger „Prasine“ wurde von mir in den höchsten Tönen gelobt und gut bewertet, doch das nunmehr vierte abendfüllende Werk ist noch einen Deut stärker geworden. Das liegt vor allem an den vorzüglich mundenden Riffs von Roberto Parada und dem außergewöhnlichen Gesang von Fronter Nikola Grgic, der mit seinen slawischen Wurzeln, den daraus zum Teil resultierenden Songnamen und meiner darin mündenden Wut, diese Buchstaben nicht über meine Tastatur zu finden für tierische Abwechslung sorgt. Was besonders auffällt ist der Umstand, dass sich trotz des Subgenres Death Metal eine Menge einprägsamer Ohrwürmer auf dem Scheibchen befinden wie beispielsweise „Mother lord“, das obergeile „Need“ und der eröffnende Titeltrack. Manchmal werden mir ein paar zu viel Blastbeats eingestreut, die zwar technisch hochwertig sind, manchmal aber den Flow des entsprechenden Songs zunichtemachen, doch das ist Jammern auf extrem hohem Niveau.
Dennoch gibt es einen deftigen Nackenklatscher zu verteilen, der allerdings aufgrund der Tatsache, dass es sich nicht um eine Eigenkomposition handelt, nicht ganz so heftig ins Gewicht fallen darf. Ich liebe „Jesus he knows me“ von Genesis, doch die hier vorliegende Version kann ich beim besten Willen nicht gutheißen und sage dazu ganz entschieden: BUUH! Dies schmälert allerdings den vorzüglichen Gesamteindruck von „Molitva“ keineswegs und aufgrund der Tatsache, dass sich Skum noch einmal gesteigert haben und nach 7 Jahren endlich wieder angekommen sind, zücke ich gerne ein paar Prozentpunkte mehr. Aber bitte lasst mich nicht erneut so lange warten wie dieses Mal, verstanden?
Bewertung: 8,7 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Molitva
02. Cowards
03. ?alost
04. Bloodline
05. Need
06. Mother lord
07. Seed of hate
08. Bloodrush
09. Ruin
10. Happy ending
11. Jesus he knows me
12. ?alost (Live)
SKUM – Molitva (2020)
(6.129) Olaf (8,7/10) Death Metal