Puh, es macht doch Sinn, sich ein Album mehrmals anzuhören, bevor man es reviewed! Im Falle der neuen Scheibe von Sorrows Path hätte ich die Band fast abgestraft mit einem Langweileralbum, das der Konkurrenz weit hinterher hinkt. Nun jedoch zu meinem aktuellen Eindruck!
Sorrows Path sind eine Band aus Griechenland, die es im Prinzip schon seit ca. 20 Jahren gibt, jedoch immer wieder längere Pausen einlegen musste, durch Unfälle von Musikern, oder aufgrund von Besetzungswechseln. Seit 2005 sind sie wieder durchgehend aktiv und brachten in dieser Zeit bisher zwei Longplayer unter das Volk.
Für mich unverständlich ist, dass die Band noch immer unter dem Banner Doom Metal firmiert. Den Sound auf „Doom Philosophy“ würde ich eher als klassischen Power Metal mit epischen Anleihen einstufen. Klar gibt es getragene Songs wie „Epoasis“ oder „Cloud Inside Me“. Die Platte wird aber immer wieder aufgelockert durch gut arrangierte Breaks, oder treibende Double-Bass Parts, wie z. B. in „Brother Of Life“ oder „A Dance With The Dead“. Sorrows Path dehnen ihren spielerischen Horizont sogar Richtung Prog-Metal aus. Hört euch dazu mal das Stück „Damned (O)fish-L.S.D.“ an, spieltechnisch und songwriterisch Oberklasse! Wer jedoch das sonst so gute Niveau der Band nach unten drückt, ist Sänger Angelos Ioannidis. Der kann zwar Singen, aber seine Stimme ist den spielerischen Fähigkeiten der Band doch deutlich unterlegen und lang nicht so flexibel, wie es die Arrangements der Songs verlangen würden.
Wie man im Verlauf dieser Review merkt, muss das Schubladendenken der Musikstile hier ad acta gelegt werden! Denn was Sorrows Path wirklich gut machen ist, das „über den Tellerrand schauen“ beim Songwriting. Die Songs sind interessant und abwechslungsreich gehalten, durch immer wiederkehrende Rhythmuswechsel und durchdachte Songarrangements. Da die Platte ihr Potenzial erst nach mehrmaligem Hören entfaltet, muss „Doom Philosophy“ auch ein gewisser Tiefgang attestiert werden. Spielerisch und Songtechnisch gibt es wenig zu kritisieren. Nur der Sänger sollte mal zur Disposition gestellt werden, dann wäre noch mehr möglich! So leider nur obere Mittelklasse!
Bewertung: 7,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. First Beam Of Darkness Into Light
02. Tragedy
03. A Dance With The Dead
04. Brother Of Life
05. Everything Can Change
06. The King With A Crown Of Thorns
07. The Venus And The Moon
08. Epoasis
09. Clouds Inside Me
10. Darkness
11. Damned (O)fish-L.S.D.
SORROWS PATH (2014)
"Doom philosophy" (1.114)