Bei allem Respekt, den mir der Unterhaltungswert und der Entertainment-Faktor der Live-Shows dieser Amis abverlangen - nachvollziehen konnte ich den Hype um diese Band bis dato nicht wirklich.
Das liegt wohl in erster Linie daran, dass ich in der Blütephase des von der Band Jahre später persiflierten Sub-Genres groß geworden bin und es daher für nicht angebracht empfinde, sich über Bands und Künstler dieser Abteilung lustig zu machen, deren Werk so gering nun auch nicht ausgefallen sein kann, schließlich zählen manche dieser Songs auch Jahre später noch zum Standard-Programm bei diversen Rock-Radio-Sendern.
Will sagen, so peinlich berührt man sich heutzutage vom optischen und musikalischen Aspekt der seinerzeitigen „Hair Metal“-Fraktion auch fühlt, an der Tatsache, dass Scheiben von illustren Gestalten wie beispielsweise Mötley Crüe, Ratt und Faster Pussycat, aber auch von weniger bekannten Größen wie Vain oder Roxx Gang auch heute noch ihre Klientel haben, lässt sich nun mal nichts ändern.
Und speziell im direkten Vergleich dazu kommt das aktuelle Werk von Steel Panther - wie auch schon die Scheiben davor - meiner bescheidenen Meinung nicht mehr als einem lauwarmer Aufguss gleich und obendrein ist es der Formation auch mit “All you can eat“ nicht gelungen auch nur ansatzweise vergleichbar eingängige und ohrenschmeichelnde Tracks zu kreieren wie die genannten Helden. Ebenso wenig nehme ich an, dass der Großteil des Materials dieses Albums überhaupt einen „Test Of Time“ bestehen kann, zu einfältig wirkt die Chose auf lange Sicht.
Da helfen auch - zugebenermaßen überaus unterhaltsame und phasenweise wahrlich für Lachkrämpfe sorgende - Nummern wie “Gangbang At The Old Folks Home“ oder “Party Like Tomorrow Is The End Of The World“ nicht viel, zumal man auch auf dem vierten Dreher der Amis reichlich Material finden kann, das eher nach Ausschussware der „Altvorderen“ klingt und sich trotz des polarisierenden, aber immer wieder pointierten und derb-deftigen Humors der Herrschaften ebenso schnell wieder aus den Gehörgängen verabschiedet wie es hineingeflutscht ist..
Bewertung: 5,0 von 10
Tracklist:
01. Pussywhipped
02. Party Like Tomorrow Is The End Of The World
03. Gloryhole
04. Bukkake Tears
05. Gangbang At The Old Folks Home
06. Ten Strikes You're Out
07. The Burden Of Being Wonderful
08. Fucking My Heart In The Ass
09. B.V.S.
10. You're Beautiful When You Don't Talk
11. If I Was The King
12. She's On The Rag
STEEL PANTHER (2014)
"All you can eat"