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STEINRAS – Steinras (2024)

(9.007) Maik (7,9/10) Black Metal


Label: Soulseller Records
VÖ: 04.07.2024
Stil: Black Metal






Es kommt scheinbar doch noch vor, dass aus den norwegischen Fjorden neue Schwarzmetallhorden rauskriechen, die sich tatsächlich dem klassischen Teufelsgebräu widmen. Eines dieser neuen Pflänzchen auf des Satans Blumenbeet sind STEINRAS.

Der Name bedeutet so viel wie Felsrutsch und hat nichts mit Motocross zu tun. STEINRAS besteht aus zwei Personen, Steinar Aven und Arne Gandrud, die sich aber für diese Scheibe ein paar Gastmusiker, besonders eben Sänger, eingeladen haben. Eine Auflistung spare ich mir, da alle Namen zusammengenommen der Einwohnerzahl einer mittleren norwegischen Ansiedlung entsprechen.

Das hier vorliegende Debütalbum hört ebenfalls auf den Namen „Steinras“, und scheint sich vordergründig die fies bösige Schwarzwurzelbehandlung auf die Fahne geschrieben zu haben. Teils fühle ich mich an die Frühphase von DARKTHRONE erinnert, dann schimmert aber auch das brachiale Geschepper von GORGOROTH durch.

Überraschung bildet das ungewöhnlich melodische Gitarrensolo in „Timeglasset“, auch sonst sind die Freunde des tiefschwarzen Gebräus recht einfallsreich, was Abwechslung angeht. So wartet „Crawler Of The Crypt“ mit fast DESASTER- mäßigem Blackened Thrash auf und geht so richtig fett in die Genickmuskeln. „Sands Of Time“ hat ein paar epische Momente und „Livsdans Og Dødsønske“ könnte aus der genialen Frühphase von SATYRICON stammen.

STEINRAS bieten hier gleichzeitig eine Zeitreise und einen Streifzug durch nahezu alle Schattierungen des norwegischen Black Metals. Der wirkt umso breiter aufgestellt, da jeder Song mit einem anderen Krächzgast zelebriert wird. Manch einer wird sicher die Produktion bemängeln, aber ich sage hier mal: das gehört so. Ist ja schließlich oldschooliger Black Metal und kein Nachmittagstanztee.

Das Album bietet nicht wirklich etwas Neues, was ja ohne irgendwelchen überkandidelten Firlefanz heute wohl auch kaum noch möglich ist. Die Band schafft es aber, im engen Rahmen des traditionellen Schwarzmetalls alles auszukosten, was geht. Die Scheibe ist recht kurzweilig und vergeht fast wie im Fluge. Ob STEINRAS nun nur als einmaliges Projekt geplant ist, oder ob sich was Größeres daraus entwickelt, wird die Zeit zeigen.

Anspieltipp: „Crawler Of The Crypt“ und „Livsdans Og Dødsønske“


Bewertung 7,9 von 10 Punkten


TRACKLIST



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