Mahlzeit zusammen. Ich hatte mich so richtig gefreut, als ich Briefkasten die neue CD von Iron Maiden Basser Steve Harris zwischen all den Rechnungen und Mahnungen fand und schob diese sofort in meinen Player, voller Erwartungen an gute Musik, doch was mir auf „British lion“ entgegen schlug, konnte ich irgendwie nicht einordnen. Kein Fisch, kein Fleisch und schon gar nichts, was irgendwie auf nur im Entferntesten etwas mit den eisernen Jungfrauen zu tun haben könnte. Normalerweise nett und aufregend, doch im Falle des Meisters doch eher ein lauwarmes Vergnügen.
„British lion“ beinhaltet 10 Songs, die irgendwo zwischen Journey und anderen AOR Recken angesiedelt sind und rein gar nichts mit purem Heavy Metal zun tun haben. Selbst das prägnante Bassspiel des Herren Harris kommt viel zu selten zur Geltung. Stattdessen quält uns Vocalist Richard Taylor permanent mit seinem dünnen Stimmchen und unterstreicht somit die musikalische Bedeutungslosigkeit dieses Albums. Das hier Maiden Hausproduzent Kevin Shirley an den Reglern gesessen haben soll, kann ich nur dadurch bestätigen, dass er Credits auf dem Cover erhalten hat, denn ansonsten ist nichts des ansonsten durchschlagenden Sounds zu hören. Lediglich „This is my god“ und „Judas“ konnten bei mir punkten, allerdings nur musikalisch, denn die Stimme, diese furchtbar langweilige und nichtssagende Stimme ging mir bereits ab „Karma killer“ mächtig auf den Keks, auf dem Steve Harris laut Promotext „…seine musikalischen Muskeln angespannt hat.“ Sollte dem so sein, muss der sympathische Bassist schnellstens in die Muckibude, um beim nächsten Maiden Album nicht ein ebensolch traniges Stück Blech abzuliefern, denn mit Metal hat „British lion“ ebenso viel gemeinsam, wie Greuther Fürth mit attraktiven Angriffsfussball.
Versteht mich bitte nicht falsch und überhäuft mich nicht mit Schmähungen, aber Steve Harris ist gut damit beraten, es mit diesem Album gut sein zu lassen und diese Rock Pop Auswüchse Adrian Smith zu überlassen, denn das Songmaterial auf „British lion“ passt einfach nicht zur Genialität des Heavy Metal Aushängeschilds. Dieses Album darf man mal getrost an sich vorüber ziehen lassen. Schönen Tag noch!
Bewertung: ziemlich enttäuschende 5,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. This is my god
02. Lost worlds
03. Karma killer
04. Us against the world
05. The chosen ones
06. A world without heaven
07. Judas
08. Eyes of the young
09. These are the hands
10. The lesson