Ich musste tatsächlich bei Wikipedia schauen und da verschlug es mir doch die Sprache. Trotz der Tatsache, dass Mike Muir mit den Suicidal Tendencies immer irgendwie oder irgendwo präsent war, ist der Titel des neuen Albums wegweisend. 13…in Worten DREIZEHN Jahre nach „Free my soul and save my mind“ endlich ein neues Studioalbum. Dieser ganze Compilation Kack zählt nicht, nur neues Material und davon hat dieser famose 13 (jaja, schon wieder) Tracker reichlich zu bieten. Gut, dass Klassiker wie „Lights, camera…revolution“ oder „Join the army“ außerhalb jedweder Reichweite liegen, sollte Jedem bewusst sein, doch das hält die Jungs aus Venice nicht davon ab, die live in den letzten Jahren gezeigten musikalischen Leistungen endlich 1:1 auf Polycarbonat zu bannen.
Allen voran stellt „13“ endlich den Einstand von Wunderdrummer Eric Moore dar, der mich live immer wieder umnietete, denn was der Koloss hinter den Kesseln veranstaltet ist nicht nur musikalisch Champions League, sondern technisch und vor allem Entertainment technisch allerhöchstes Kulturgut. Das zeigt er auch auf dem Album, welches durch sein jazziges Drumming einen ganz anderen Drive hat wie frühere Veröffentlichungen. Dazu gesellt sich das mehr als fantastische Gitarrenspiel von Mike Clark, der allein bei „Smash it!“ und „God only knows who I am“ solch ein Haufen an brillanten und fulminanten Soli raushämmert, dass manch andere Band daraus zwei Alben entstehen lassen könnten. Das ist das eigentlich großartige an der Scheibe, denn neben dem natürlich markanten Gesang von Cyco Miko gibt es songtechnisch unglaublich viel zu entdecken. „Make your stand“, das etwas an Infectious Groove erinnernde „Till my last breath“ oder das absolute Highlight “Who’s afraid” sind schon fast Songs für die Proggies unter Euch. Das eigentlich urtypische ST Hardcore Geballer, welches lediglich bei „This ain’t a celebration“ oder dem bereits im Vorfeld veröffentlichten „Cyco style“ zum Vorschein kommt, geht leider etwas unter, was den Zugang ein klein wenig erschwert, dennoch den Hörgenuss nicht schmälert.
„13“ ist ein Album, welches direkt ins Tanzbein fährt und zur guten Laune animiert und vor allem mit vielen musikalischen Finessen zu punkten weiß. An manchen Teilen etwas schwer zugänglich für den Ottonormalhörer, doch für fachkundiges Publikum mehr als empfehlenswert zeigen Suicidal Tendencies eindrucksvoll, dass mit ihnen wieder zu rechnen ist. Ein starkes Stück!
Bewertung: still cyco…8,5 von 13...äääh…10 Punkte
Tracklist:
01. Shake it out
02. Smash it!
03. This ain’t a celebration
04. God only knows who I am
05. Make your stand
06. Who’s afraid
07. Show some love…tear it down
08. Cyco style
09. Slam city
10. Till my last breath
11. Living the fight
12. Life…(Can’t live it, can’t live without it)
13. This world