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SULPHUR AEON - Seven crowns and seven seals (2023)

(8.569) Olaf (10/10) Death Metal


Label: Ván Records
VÖ: 13.10.2023
Stil: Death Metal






Es gibt Bands, bei denen ich einfach Angst habe, in deren neues Material reinzuhören. Das liegt an dem unumstößlichen Umstand, dass das vorangegangene Material schon so stark war, dass ein qualitativer Absturz unausweichlich erscheint, egal wie gut die jeweilige Band nun ist oder nicht. Und auch im Falle von Sulphur Aeon, die ich seit dem ersten Album liebe und verehre, hatte ich Zweifel, wie man das bereits vor 5 Jahren veröffentlichte Meisterwerk „The scythe of cosmic chaos“ noch überholen sollte und wurde eines Besseren belehrt.

Seven crowns and seven seals“ ist mit einfachen Worten kaum zu umschreiben, so vielseitig, so unfassbar kreativ und kompositorisch herausragend ist das hier vorgelegte Material, dass ich auch nach mehrmaligem Hören immer wieder neue Nuancen fand, die mich so euphorisch machten, wie in den Anfängen des Death Metals in den Achtzigern. Denn Sulphur Aeon sind ihrer Konkurrenz meilenweit voraus und schaffen etwas, was heutzutage keiner anderen Band mehr gelingt: Sie erschaffen gänzlich neue Klangwelten.

Auch das lyrische Konzept um die Geschichten des H.P. Lovecraft ist hier kein bloßes Stilmittel, sondern dient vielmehr noch zusätzlich dazu, die Atmosphäre, die Düsternis und die akustische Verdorbenheit zusätzlich zu verstärken. Dazu gesellen sich Kompositionen, die weit über die gängige Todesblei-Norm gehen, Grenzen einreißen und sich einen verdammten Scheiß um Schablonen kümmern. Natürlich haben auch Sulphur Aeon Vorbilder, die sie mit diesem unglaublichen Meisterwerk aber nunmehr komplett hinter sich lassen. Wenn man all diese Versatzstücke zusammenfügt, erhält man eine rabenschwarze Soundwand, die keinerlei Tageslicht durchlässt Hoffnung jedweder Art im Keim erstickt.

Und ob man es glaubt oder nicht: Man kann sich in diese Musik reinversetzen, sich fallenlassen, den Moder, das kosmische Chaos spüren, fühlen, riechen. Dazu tragen auch zwei Faktoren bei. Zum einen der facettenreiche Gesang von Frontmann Martin, der seine Art zu singen oder besser noch, seine Art den Pantheon dämonischer Kräfte anzurufen, auf diesem Album perfektioniert hat und zum anderen die überragende Produktion von Michael Zech und Simon Werne, die es schafft, dem akustischen, kosmischen Chaos eine gewisse Struktur zu verleihen, damit man auch als Laie diesen Ausbrücken vollends folgen kann.

Und es lohnt sich, selbst für Musikliebhaber, die vorher mit dieser Art von Mucke nicht so viel anfangen konnten, denn trotz der harschen Überschrift des Blackened Death Metal gibt es oft genug Soli, die weitab des gängigen Todesblei Schemas für Überraschungen sorgen und vor Überzeugung in die eigene Musik nur so strotzen. Von daher erübrigt sich auch irgendein Song als positives Beispiel, da man dieses Kunstwerk in Gänze genießen und vielleicht sogar verstehen sollte. Das ist im weitesten Sinne keine Musik mehr, sondern eine Oper, wenn auch eine etwas ungewöhnliche.

Es ist in höchstem Maße beängstigend, auf was für einem hohen Niveau Sulphur Aeon agieren und es immer wieder schaffen, auf ihre eigentlich untopbaren Vorgänger noch einen draufzusetzen. Man ist fast geneigt, für diese Ausnahmeband ein eigenes Bewertungssystem einzuführen. „Seven crowns and seven seals“ ist nichts anderes als ein Manifest dafür, wie man trotz vieler ausgelatschter Pfade immer wieder etwas Neues und ausufernd Kreatives erschaffen kann. Ein apokalyptisches und abgrundtief schwarzes Meisterwerk, was schon fast zu erwarten war. Und das macht mir Angst.

Speak to me, cthulhu, through the spheres of mars
relentless slayer - caller of the storms
sovereign of earth, warlord of the deep
lay waste upon this world that lies beneath your feet
ia nyarlathotep, summoned through the spheres of mercury
betrayer of man, eater of souls, chaos that crawls,
cold voice from of the stars


Bewertung: 10 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Sombre tidings
02. Hammer from the howling void
03. Usurper of the earth and sea
04. The yearning abyss devours us
05. Arcane Cambrian sorcery
06. Seven crowns and seven seals
07. Beneath the ziqqurats



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