SUOTANA – Ounas I (2023)
(8.224) Maik (7,8/10) Melodic Black Metal
Label: Reaper Entertainment
VÖ: 17.03.2023
Stil: Melodic Black Metal
SUOTANA werden unter dem Etikett Melodic Black Metal gehandelt, gehen das Thema aber um einiges epischer an als stilistisch ähnlich getaktete Zeitgenossen. Auf ihrem dritten Album „Ounas I“ beginnt die Sache nämlich schon mal mit einem Intro, „Ounas Lake (The Beginning)“, welches schon mal als Soundtrack für irgendeinen Fantasymovie herhalten könnte. Man darf sich also gewiss sein, dass hier wohl Bombast und ausufernde Keyboardorgien eine gewisse Rolle spielen könnten.
In diesem Sinne enttäuschen uns die finnischen Schwarzwurzeln definitiv nicht, denn der Synthesizerteppichweber fährt hier eine Sonderschicht. Auch die Melodien wirken eher fröhlich und wollen so gar keine düsteren Gedanken aufkommen lassen. Demzufolge segeln SUOTANA hier wohl eher im Fahrwasser diverser Pagan Metal Bands, wenngleich auch da nur der kratzige Kreischgesang eine passende Atmosphäre aufbaut.
Denn von den Arrangements könnte dies auch eine Epic Symphonic Metal- Scheibe sein, würde der Vokalist denn eine dementsprechende Stimme einsetzen. Damit besteht natürlich die Gefahr, dass sich die Finnen zwischen zwei Sümpfe…ähhh… Stühle setzen, denn dem beinharten Schwarzgetüm dürfte es zu melodisch und fröhlich klingen, dem Melodic Fan gehen wahrscheinlich die Rauhbauzgesänge auf die Nüsse.
Nun, ich weiß nicht, ob es Zufall ist, dass gerade im Mittelteil des Songs „Ancient“ ein kleiner Anklang von ANCIENT RITES zu vernehmen ist, ich gehe aber einmal davon aus.
Eigentlich weiß die Mucke schon zu gefallen. Insgesamt sind mir die Keyboards aber etwas zu omnipräsent und lassen die doch zumeist treibende Mucke („Legacy“) in diesem Wust aus Zuckerguss und Butterkrem förmlich ersaufen. Die eingesetzten Hintergrundchöre verstärken den einen oder anderen epischen Moment, und die fast tanzbaren Melodien und Soli wirken auch eher fröhlich.
Für den schwarzmetalischen Finsterguck- Satansbraten ist das hier sicher zu fröhlich, doch ich nehme mal an, dass sich SUOTANA eh die mehr an tolkienscher Epik Interessierten zur Zielgruppe erkoren haben. Dies untermauert das abschließende SUMMONING- Cover „Land Of The Dead“. Doch selbst diesen Song des ABIGOR/PAZUZU- Ablegers zelebrieren SUOTANA mit opulenter Extravaganz und lassen selbst die Orks der weißen Hand zur fröhlichen Polka tanzen und feiern. Inklusive Trällerelse.
Anspieltipp: „Through The Mammoth Valley“ und „Legacy“
Bewertung: 7,8 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Lake Ounas (The Beginning)
02. Through The Mammoth Valley
03. The Ancient
04. Legacy
05. River Ounas
06. Land Of The Dead (SUMMONING- Cover)