Label: Victory Records
VÖ: 27.01.2015
Stil: Metalcore
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Victory Records schickt mit „Dead, everywhere“ das 2. Album des ambitionierten Metalcore-Fünfers Tear out the heart in Kürze global ins Rennen. Im Jahr 2011 wurde die Band um Sänger Tyler Konersman gegründet. Mit „Violence“ folgte 2013 ein überwiegend in den USA gefeiertes Debüt, über die Grenzen hinaus gilt die Band bis heute allerdings eher als Geheimtipp. Das sollte sich mit dem neu eingespielten Material schnellstens ändern.
Hart umkämpft geht es in der Metalcore-Szene zu, Bands wie Of mice & men oder Bring me the horizon liegen in der Gunst der Hörer mittlerweile ganz weit vorne. Man könnte hier schon fast von einer infektiösen Massenkompatibilität sprechen, die Tear out the heart aber mit ihrer aggressiven Mischung aus Hardcore, Metal und Pop-Punk schlichtweg durchbrechen könnte. Das Potential ist gelinde gesagt riesig.
Potential ausspielen ist also angesagt, und das gelingt dem Fünfer aus St. Louis mit einer spielenden Leichtigkeit. Nach dem Intro „Dead, everywhere“ trumpfen die Jungs mit „Feel real“ gleich richtig groß auf. Die Symbiose aus nackenbrechendem Riffing und eingängigen Melodien wird durch die tiefen Growls und klaren Refrains in Perfektion ergänzt. Das ganze Gebilde wird zudem mit einer derartigen Wucht vorgetragen, dass es einem schon mal schnell die Schuhe ausziehen kann.
Im Gegensatz zum Opener liefert die Band auch ein Kontrastprogramm ab.„I´ve Got Secrets“ erinnert anfänglich an eine Pop-Punk Hymne, bekommt aber durch die aggressiven Gitarrenparts, Breakdowns und mächtigen Scream- und Growlpassagen eine ganz eigene Note verpasst. Toth strotzen also nur so vor musikalischen Ideen, die allesamt in einem hochexplosiven Gewand gehüllt und mit dem nötigen Fünkchen Brutalität versehen, in einer Monsterproduktion auf den Hörer losgelassen werden. Das die Wurzeln der Band auch im Pop-Punk angesiedelt sind, machen die insgesamt 14 Songs auf dem Silberling für den Hörer leicht zugänglich.
Dennoch ist es gerade in diesem Genre schwierig, sich von gleichartigen Bands abzuheben. Ist das Schema in der musikalischen Ausrichtung stets als identisch anzusehen, fehlt trotz der reichlich gewürzten Songvielfalt hier, der ein oder andere langlebige Ohrwurmkracher. Vielleicht schaffen es aber gerade Toth, mit ihrer musikalischen Unbeschwertheit in Zukunft einige neue Akzente im MC-Sektor zu setzen.
Hinter den aktuellen Genregrößen brauchen sich Tear out the heart aber keineswegs verstecken. Eine deutliche Spur emotionaler, härter und konsequenter als z.B. besagte Bring me the horizon geht es auf „Dead, everywhere“ zur Sache, und Songs wie „The rejected“, „Breaking through“ oder das emotionale „Incomplete“ vermitteln das Gefühl von Highend Metalcore eindrucksvoll. So kritisch sich die Jungs in ihren Texten ausdrücken, so unkritisch gibt es von mir glatte.....
Bewertung: 9 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Dead, Everywhere
02. Feel Real
03. I´ve Got Secrets
04. Damage Control
05. The Rejected
06. Boiled Nails
07. Breaking Through
08. Viking Funeral
09. You Are No King
10. Error
11. School Of Bleeders
12. The Epitome Of Misery
13. Incomplete
14. Curse You
TEAR OUT THE HEART
"Dead everywhere" (1.406)