TEXAS HIPPIE COALITION – Gunsmoke (2024)
(9.212) Maik (8,1/10) Southern Groove Rock
Label: MNRK Heavy
VÖ: 01.11.2024
Stil: Southern Groove Rock
Seit zwei Jahrzehnten wühlen sich TEXAS HIPPIE COALITION durch den Präriestaub und stellen uns nun ihr bereits achtes Studioalbum vor. Das Ding kommt unter dem Titel „Gunsmoke“ unter die Leute und ordentlich Pulverdampf haben die Jungs tatsächlich auf der Pfanne.
Sie bezeichnen ihren Stil selbst als Red Dirt Metal, und da sich kein normaler Mensch darunter etwas vorstellen kann, versuche ich mich mal mit einer Beschreibung. Plattencover und Bandoutfit sowie der Plattentitel verströmen sogleich Widwest-Gunslinger-Atmosphäre, und dies scheint hier auch Programm zu sein.
Southern Rock ist hier definitiv als Taufpate dabeigesessen, jedoch wird sich der Hörer weniger an Combos wie LYNYRD SKYNYRD oder CCR erinnert fühlen. Dafür sorgen schon die harten, groovigen Gitarrenriffs und vor allem der Gesang von Big Dad Rich, der ein wenig an Phil Anselmo erinnert. Das im Zusammenhang mit dem Riffing lässt natürlich sogleich an PANTERAs „Cowboys From Hell“ denken, aber THC sind doch um einiges grooviger und nicht ganz so auf Aggro gepolt.
Dafür hängt zu viel vom US-Rock und US- Metal der Schiene GUNS’N’ROSES oder BON JOVI mit drin. Nur etwas erdiger. Dazu kommt eben eine ordentliche Southern Rock -Note, zusammen mit ein wenig Stoner. Ab und an wird es auch mal radiotauglich nah am Country Rock, wie in „She’s Like A Song“ oder dem abschließenden „I’m Gettin High“.
Einige Songs klingen dann fast wie eine Coproduktion von den GUNNERS und PANTERA, bei der die Jungs von ZZ-TOP über die Schulter gekuckt haben. Es wird also heavy gegroovt und gerockt, fette Riffs in den Saloon getackert und mit all dem Kram wird ordentliche Partybeschallung draus, welche zwar kaum originell klingt, aber auch irgendwie ins Blut geht. Gerade Songs wie „Droppin Bombs“ dürften wohl auch das müdeste Tanzbein zum Zucken bringen.
Bedeutet, die Scheibe macht Spaß und taugt zum Feiern. Reine Country/Southern- Atmosphäre kommt vielleicht ein wenig beim Titelstücks auf, ansonsten zerstören heavy fette Riffs jede ländliche Gemütlichkeit und die Voice vom Sänger hat auch ordentlich Ecken und Kanten.
Anspieltipp: „Baptized In Mud“ und „Droppin Bombs“