THE GREAT OLD ONES – Kadath (2025)
(9.327) Schaacki (10/10) Lovecraftian Black Metal
Label: Season of Mist
VÖ: 24.01.2025
Stil: Lovecraftian Black Metal
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Bereits in meinem Jahrespoll 2024 hatte ich angemerkt, dass uns etwas Großes aus dem Hause The Great Old Ones bevorstünde. Denn als besagter Rückblick erschien, hatte ich „Kadath“ schon mehrfach durchgehört. Dies fällt nämlich um ein Vielfaches leichter als in der Vergangenheit. Auch wenn ich die vorausgegangenen Alben der Franzosen alle samt mochte, so ist das neuste Werk doch in einer Sache Herausragend: Eingängigkeit…
Die Songs von The Great Old Ones sind stets groß angelegt und es gab in gut 15 Jahren Bandgeschichte nur zwei vollwertige Songs, die unter fünf Minuten blieben. Ansonsten betragen die Kompositionen der Lovecraft Verehrer gern das Doppelte dieser Spielzeit. Auch der „Kadath“-Opener „Me, The Dreamer“ ist mit knapp elf Minuten ein Brocken und doch merkt man diesem schon früh eine andere, neue Zugänglichkeit an. Der Track ist umfangreich und vielschichtig doch nicht sperrig. The Great Old Ones klingen deswegen nicht nach einer anderen Band, aber es fällt dem Hörer deutlich leichter, in ihren Kosmos einzutauchen. Der Einstieg ist brachial und treibend zugleich und geht in einen mitreißenden, schwungvollen Part über, der den Hörer direkt abholt. Die Melodien der drei Gitarren und die prägnanten Bassläufe tun ihr übriges. Kein Wunder, dass genau dieser Song vor ein paar Wochen als erster Höreindruck präsentiert wurde. Starke Nummer!
„Those From Ulthar“ ist zwar schon etwas progressiver und doch verlieren sich die Herren aus Bordeaux nicht zu sehr in ihren Spielereien. Der Bass ist ein sehr wichtiges Element im Sound der Franzosen und bekommt hier einen besonderen Moment in der Songmitte. Was darauf folgt, hat so einen Drive, dass man zwangsläufig in andere Sphären abdriften muss. Den zweiten Einblick ins neue Album lieferte bereits „In The Mouth Of Madness“. Dieser liefert zunächst reichlich Groove und wärmt die Nackenmuskulatur schön vor, was unabdingbar ist, um das folgende Inferno durchzustehen, ohne den Kopf zu verlieren.
Ich könnte jetzt noch ewig schreiben und Details verraten, über Nuancen und Facetten reden und von Vielfalt und Varianz schwärmen, aber würde das nicht auch die Spannung nehmen? Daher kürze ich ab und beziehe nochmals meinen Poll beziehungsweise den Beginn dieses Textes ein und sage kurz: Hier ist der erste Anwärter für (m)ein Album des Jahres! Denn „Kadath“ ist von vorn bis hinten unendlich vollgestopft mit Musikalität.
Wie erwähnt, habe ich die Scheibe schon etliche Male gehört und immer wieder entdecke ich neue Details und Segmente, die das Teil weiterhin spannend gestalten. Und auch wenn ich mich abermals wiederhole, so muss einfach noch einmal betont werden, wie angenehm hörbar das Ganze ist. Natürlich darf deswegen nun niemand bei einem The Great Old Ones Album mit sogenannter „leichter Kost“ rechnen, doch hab ich selten so umfangreiche Songs mit Überlänge so genießen können. Das ist Musik für hungrige Extreme Metal Gourmets.
Anspieltipps: „Me, The Dreamer“ und „In The Mouth Of Madness“
Bewertung: 10 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Me, The Dreamer
02. Those From Ulthar
03. In The Mouth Of Madness
04. Under The Sign Of Koth
05. The Gathering
06. Leng
07. Astral Void (End Of The Dream)
08. Second Rendez-Vous (Bonus Track)