So Freunde, nun ist es Zeit für ein paar Glückwünsche. 1.) The last hangmen ist die erste Band, die mit zwei Alben auf unserer Seite vertreten ist, 2.) Ihr Crowdfunding Kampagne zur Produktion ihres neuen Albums war eine verdammt geile Idee und 3.) das dabei herausgekommene Ergebnis kann ohne Umschweife als eine der besten CDs bezeichnet werden, die in diesem Jahr von einer deutschen Band veröffentlich wurde. Die Steigerung vom bereits mehr als überdurchschnittlich guten Debüt „Servants of justice“ ist beachtlich, erstaunlich und kaum zu glauben, wenn man es nicht selber hört.
„Executing empires“ nennt sich das in einem mehr als geilen Artwork verpackte Juwel, welches 10 Songs beinhaltet, vom wirklich stimmigen Piano Intro mal abgesehen und ich war beim ersten Hören mehr als geflasht, denn wo beim Debüt das Ganze noch ein wenig holprig und teilweise etwas zu melodiös klang, bolzt der Fünfer aus Dresden hier so was von genial los, das es mir meine Kopfhörer vom Helm haute. Pfeilschnell ballert der Opener „The abolition of acquittal” ein dickes Loch ins Trommelfell und schon da wurde klar, was der größte Unterschied zum Erstling ist: Die Produktion! Die ist so was von dermaßen wuchtig und differenziert, dass man trotz des angezogenen Härtegrads immer noch alle Instrumente, die Harmonien und Melodien bestens heraushören kann. Das beste Beispiel ist das überragende „Defeat or despair“, bei dem ein irres Solo, ein klasse Basslauf und ein etwas ruhigerer Part in der Mitte des Songs bei vielen anderen Combos ausreichen würde, ein ganzes Album zu füllen. Nun muss ich aber gleich klarstellen, dass die Melodie immer noch ein wichtiger Bestandteil in der Musik der Sachsen ist, nur diese halt nunmehr anders und diffiziler eingesetzt wird. Man höre da als Beispiel nur „Sleep tight“ oder das epische „Legion of sold souls“. Was in diesem Zusammenhang ebenfalls wichtig zu erwähnen ist, ist die Schlagzeugarbeit, denn diesmal wird unglaublich viel geblastet, was aber auch hier niemals zu Lasten des Songs geht und immer stimmig mit den Strukturen des einzelnen Liedes einher geht. Einen Kritikpunkt gibt es allerdings: Ein fast achtminütiges Instrumental namens „Executing takes time“ als Rausschmeißer? Dat dürfen Metallica vielleicht, aber doch nicht The last hangmen…oder doch? Da besteht Redebedarf…
Ihr großen Labels, zuhören! Nehmt die Jungs unter Vertrag…schnellstens, bevor es ein anderer tut. The last hangmen sind nämlich drauf und dran, mit ihrem scheinbar unerschöpflichen Potential eine der ganz großen Nummern in unserem Lande zu werden und wenn sich ein vernünftiger Vertrieb findet vielleicht auch in Europa, denn die Mucke auf „Executing empires“ ist es wert, überall gehört zu werden. Eine der ganz großen Veröffentlichungen in diesem mehr als ereignisreichen und von brillanten Scheiben nur so übersäten Jahr. Mein allerherzlichster Glückwunsch.
Bewertung: grandiose 9,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Overture to a failing empire
02. The abolition of acquittal
03. The holy bond of black blood
04. Defeat or despair
05. …or forever hold your peace
06. Downfall or glory
07. Beyond the crimson nightsky
08. Sleep tight
09. Rotten seeds
10. Legion of sold souls
11. Executing takes time