Auf jeden Fall nochmal herzlichen Glückwunsch nachträglich zum wohl bescheuertsten Coverartwork 2011, denn was die Kanadier The unborn dead auf der Hülle zu ihrem Erstlingswerk „Primitive origins“ abbilden, ist an Geschmacklosigkeit nicht zu überbieten. Naja…ich lass mal die Kirche im Dorf und hau mal den Begriff „Künstlersiche Freiheit“ raus, dem sich Cannibal Corpse ja nun auch schon desöfteren bedient haben. Doch da hören auch die Parallelen schon auf, auch wenn der Fünfer aus Toronto seinen Vorbildern allzu gerne nacheifern möchte. Doch dazu fehlt noch Einiges…
Musikalisch gibt es derben Death Metal, der teilweise technisch sehr versiert dargeboten wird, doch mit vielen Querverweisen auf andere Bands zuweilen an Originalität verliert. Nun gibt es ja im Death Metal eh kaum mehr Nischen oder Innovationen, so dass auch der Punkt nicht ganz so arg ins Gewicht fällt. Vielmehr wird das Geschrote nach einer gewissen Zeit eintönig und langweilig, obwohl die Jungs mit dem fetten „Totalitarian rites“ und dem Mini-Hit „Cult oft he cock“, der auch hier Titel-technisch für die goldene Himbeere 2011 nominiert wird, einige heftige Wurfgeschosse in der Hinterhand haben. Auch die Stimme von Frontmann Stefano Manera ist durchaus heavy, wobei er gerade bei den Shrieks sich zu sehr am Corpsegrinder versucht und klassisch versagt. Muss er doch gar nicht, denn sein derbes Organ steht eigentlich für sich und muss sich nicht an anderen Musikern des Genres orientieren. Positiv zu erwähnen ist der Umstand, dass ich bei einigen Songs angenehm an deren Landsmänner Gorguts erinnert wurde, die anno 1991 Ähnliches machten und damit mein Herz erwärmten, doch da reichen The unborn dead leider noch nicht heran, aber das Feld ist bestellt.
So richtig schlecht ist „Primitive origins“ nicht, so bahnbrechend weltbewegend allerdings auch nicht. Allerdings attestiere ich den Kanadiern durchaus Potential, welches in nächster Zukunft ausgebaut werden sollte. Da ist auf jeden Fall noch ne Menge Luft nach oben. Schädeln tut das Teil gut und animiert mehrfach zum mitwippen, doch so richtig hängen bleibt es nicht. Wurscht, wir werden von den Jungs in der nächsten Zeit noch was hören, da bin ich mir sicher…und wenn man mal bedenkt, wie Sepultura einst angefangen haben…
Bewertung: bluttriefende 7,1 von 10
Tracklist:
01. Intro: Instrumental
02. Totalitarian rites
03. Final judgement
04. Primitive origins
05. Pieces
06. Cult of the cock
07. Captive
08. Parasitic leech
09. Ones own blood
10. Upward crawl
11. Mosque burner