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VACUOUS – In His Blood (2025)

(9.406) Maik (8,1/10) Death Metal


Label: Relapse Records
VÖ: 28.02.2025
Stil: Death Metal






Es begab sich zu einer Zeit, als der Death Metal seine finster morbide Stimme erhob und allüberall gediegene Metzeltruppen ihr Haupt erhoben, um dieser neuen metallischen Spielart zu frönen. Natürlich kristallisierten sich schon bald bestimmte Standards heraus, die zwischen floridianischem Morrissound und schwedischer HM2-Praxis lagen. Und dann gab es noch diese kultigen Lärmfetischisten, die die ganze Sache wieder etwas modriger und urschleimhafter gestalten wollten. Freunde dieser Spielart fanden recht schnell bei den 7“es dieser kultigen Labels Seraphic Decay und Relapse dergestaltiges Ohrenfutter.

Und eben eines dieser Labels, Relapse Records nämlich, veröffentlicht diese Woche das zweite Album der Londoner Todesschwadron von VACUOUS. Und wenn ich nicht wüsste, dass sich diese Band erst im Jahre 2020 zusammengefunden hätte, würde ich sie fast dreißig Jahre in der Vergangenheit verorten. Denn der Fünfer spielt ein derartig oldschooliges Death Metal- Getrümmer, dass ich gerade befürchte, meine Zeitmaschine falsch programmiert zu haben.

Die Band sieht u.a. alte DEATH und OBITUARY als Einflüsse, doch die Mucke von VACUOUS ist um einiges morbider, morastiger, verkommener als die Frühwerke dieser Death Metal-Pioniere. Ich würde fast sagen, die Songs auf „In His Blood“ dürften den Herrn Ralf Hauber auf den Plan rufen, denn VACUOUS haben einiges von der verkommenen Fäulnis ROTPITs und dazu kommt noch etwas vom Horror der Band HEADS FOR THE DEAD im Gepäck.

Tiefgestimmte Gitarren, die entweder grindig voranpreschen oder gediegen schleifend im tiefen Morast nach längst verfault geglaubten Monstrositäten wühlt, dazu der ‚Gesang‘ von Jo Chen, der zwar aussieht wie ein Rapper, aber grölt, brüllt, röchelt und schreit wie alle Dämonen des Films ‚Evil Dead‘ auf einmal. Durch den Hall bekommen die Vocals noch mal einen extra morbiden Touch.

Nun ist das hier nicht einfach nur brutales Herumgekloppe mit Gebrüll, nein, VACUOUS bringen doch immer mal interessante Ideen hinein. Fast träumerisch erscheint das Solo am Ende von „Public Humiliation“. „Contraband“ hat fast einen Gothic-Touch, nur eben wieder mit Friedhofserde und Monsterschleim angerührt und räudig bis ins Mark. Besonders die dissonant herumschranzenden Gitarren erzeugen ein beängstigendes Gefühl.

Und während der Opener „In His Blood“ und „Immersion“ eher etwas Gas geben, auch mal grindige Uffta Uffta-Momente einbauen, haben sich VACUOUS doch eher auf triefend schleifende Morastwanderungen eingeschossen. Obwohl letzterer Song gegen Ende noch mal umschwenkt, horrible, dissonante Klänge mit Sprachsamples mixt und wieder mehr die Gruselfraktion bedient.

„In His Blood“ ist eine schöne Zeitreise in den frühen Morast des Todesmetalls, ohne angestaubt oder altbacken zu wirken. Die urwüchsige Brutalität der Mucke ist mit vielen, teils fast abwegigen Ideen aufgehübscht und macht Laune. Freunden räudigen, aber durchdacht konzipierten Death Metals kann ich diese Album nur empfehlen.

Anspieltipp: „In His Blood“ und „Public Humiliation“


Bewertung: 8,1 von 10 Punkten




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