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VÄKI – Kuolleen maan omaksi (2020)

(6.386) Schaacki (8,0/10) Black Metal

Label: Redefining Darkness Records
VÖ: 17.07.2020
Stil: Black Metal

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VÄKI ist eine noch recht junge Band aus dem waldigen, aber auch seereichen Süden Finnlands. Wie so oft bei finnischen Schwarzheimeiern erfährt man nicht allzu viel über die einzelnen Protagonisten und auch zu den Textinhalten kann ich aufgrund fehlender Sprachkenntnisse nichts zu Buche führen. Was aber die Musik – und das interessiert uns wohl am meisten – angeht, so kann ich jedoch etwas Auskunft geben und Licht ins Dunkel bringen.

Dunkel ist da schon ein gutes Stichwort. Schon der Opener „Vaisto“ bringt alles andere als Sonnenschein zu Tage. Diese Finsternis vertonen VÄKI in unterschiedlichen Formen – mal schleppt sich das über 7 Minuten lange Stück zäh dahin, mal prügelt es fies los. Das folgende „Kuihtuvan maan puoliso“ prescht dann sogar noch etwas gnadenloser und ungestümer voran. Bis auf Nuancen gibt es so fünf rabiate Minuten durchweg auf die Glocke. An sich kann das ja nett sein, aber es schleicht sich auch leichte Eintönigkeit ein. Danach beginnt „Ennustus“ sehr schleppend. Mit guten 9 Minuten ist eines der längsten Stücke der Platte. Doch lang bedeutet ja zum Glück nicht zwangsläufig langweilig. Nein, oft heißt das nur „mehr Zeit zum Entfalten“, was hier durchaus zutrifft. Der Song entwickelt sich mit jeder Minute herrlich weiter, nimmt Fahrt auf, lässt schön finstere (typisch finnische) Melodien durchblitzen und überrascht noch mal mit einem Break um sich neu zu formieren und sogar ein paar akustischen Klängen Platz zu machen. Wo ich mir beim Titel davor noch etwas mehr Kürze gewünscht hätte, tut diesem jede Sekunde gut. Starke, epische Nummer!

Und als hätten sie ihre Lieder wie in Reihenfolge der Tracklist von „Kuolleen maan omaksi“ geschrieben – hier kann ich wirklich nur spekulieren – so scheinen die vier jungen Finnen immer mehr gefallen an langsam beginnenden und aufbauenden Stücken zu finden. Denn auch „Ikiuni“ glänzt durch das ausufernde Songwriting. So wundert es nun wohl auch nicht, wenn ich verrate, dass hier wieder an der 8-Minuten-Grenze gekratzt wird. In anderen (Sub-)Genres würde man wohl von „Überlänge“ sprechen, allerdings was das im Black Metal nie ein Thema. Wie auch immer – auch dieser Track weiß zu unterhalten, wenngleich er auch nicht ganz so fasziniert wie sein Vorgänger. „Painajaisten syleilyssä“ beginnt dagegen sehr groovy und treibend und erinnert mich ein wenig an die rockigen Stücke von GORGOROTH. Ein überraschender und eigentlich ziemlich cooler Einstieg. Dann wird aber leider sehr auf die Bremse getreten, was mir persönlich an dieser Stelle und in seiner Form nicht so sehr zusagt. Der angedeutete rockige Einschlag wäre eine schöne Abwechslung gewesen. Das Liedende versucht zwar nochmal mit viel Geballer und netten Melodien zu punkten, doch hier wäre etwas mehr drin gewesen. Schade…

Mit dieser anderen Note zwischendurch wäre das nun abschließende, abermals 9 Minuten lange Stück „Ikuisen kuoleman alttarille“ vielleicht sogar noch etwas besser rübergekommen. Denn auch dieses beginnt wieder schleppend, was VÄKI ja eigentlich gut zu Gesicht steht, was auf Dauer aber irgendwann doch zu ein wenig Eintönigkeit führt. Der Song selbst entwickelt sich jedoch natürlich noch weiter, wie sollte es bei der Länge auch anders sein, und kann mit seinen großen und epischen Melodien nochmal glänzen. Wie gesagt, mit einer kleinen Abwechslung im Vorfeld hätte diese Nummer vielleicht besser zünden können. Trotz alledem ein würdiger Abschluss.

Aber halt, noch ist es nicht vorbei. Mit „Kylmyyden ytimessa?“ gibt es noch einen Bonustitel, der dann auch nochmal 7 Minuten Hörvergnügen bereitet. Der Einstieg ist aggressiv und kraftvoll, dann stoppt der Track abermals im zähen Sumpf und kämpft sich, getragen von guter melodischer Gitarrenarbeit, wieder empor – eine gelungene Zugabe.

Mit ihrem ersten Longplayer legen VÄKI sich selbst schon eine gute Messlatte hin. Es stimmt vieles, doch ich sehe auch hier und da noch etwas Ausbaubedarf. Das Potential der Band ist aber hoch und ich bin guter Dinge, dass die Truppe sich künftig noch steigern und vielleicht auch einen Namen erspielen wird, zumal sie mit Songs wie „Ennustus“ und „Ikiuni“ ein paar echte Perlen vorzuweisen hat.

Bewertung: 8,0 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Vaisto
02. Kuihtuvan maan puoliso
03. Ennustus
04. Ikiuni
05. Painajaisten syleilyssä
06. Ikuisen kuoleman alttarille
07. Kylmyyden ytimessa? (Bonus)

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