Für mich zählten diese Schweden in ihrer 90er Jahre-Phase mit ihrem Mix aus Doom, Prog und Eleganz zum erlesensten das die Szene zu bieten hatte und ich empfinde es auf ewige Zeiten als Tragödie, dass es die Formation auf ihrer 1996er Tour mit Saviour Machine nicht nach Wien (bzw. in eine von mir einfach zu erreichende Örtlcikeit) geschafft hat.
Und ähnlich wie diese Amis haben sich auch Veni Domine in den letzten Jahren dermaßen rar gemacht, dass ich ganz ehrlich überhaupt nicht mehr damit gerechnet hatte jemals wieder ein neues Veni Domine-Album in Empfang nehmen zu dürfen.
So wirkte es zunächst fast schon unglaublich, dass ganze sieben Jahre nach "Tongues" nun Dreher Nummer Sieben (ein Omen?) in die Läden kommt und man diese offenbar auch noch sprichwörtlich “erhellen“ will.
In wie fern man “Light“ überhaupt als Fortsetzung des bisherigen Schaffens betrachten will, vermag ich zwar nicht zu beurteilen, zumindest aber lässt sich auf Anhieb erkennen, dass die Gebrüder Thomas (Schlagzeug) und Torbjörn (Gitarre) Weinesjö den eingeschlagenen Weg auch weiterhin zu beschreiten im Sinn haben.
Ebenso unverändert ist auch die Besetzung am Mikro und man muss Fredrik Sjöholm erneut attestieren, dass er mit zu den ganz großen Könnern zählt. Auch wenn er wohl auf ewig zu den verkannten und unterschätzten Goldkehlchen im Business zu rechnen sein wird, liefert er einmal mehr ganz großes Kino mit seiner Stimme, die im Laufe der Jahre nichts von ihrer Ausstrahlung verloren hat und immer noch an eine melancholische Version von Geoff Tate denken lässt.
Sicher, man hätte sich im Verlauf der knapp 70 Minuten Spielzeit durchaus auch den einen oder anderen Schlenker in Richtung Up-Tempo erlauben dürfen, auch um die tragende Epik des Song-Materials noch intensiver zu konterkarieren. Doch das ist neben der leider eher unspektakulär geratenen Neueinspielung des Band-Klassikers “ Oh Great City“ auch der einzige Makel an einem erhabenem und für mich schlichtweg ergreifendem Album. Danke, meine Herren, ich schmelze dahin!
Bewertung: 8,5 von 10 Punkte
Tracklist:
01. In Memoriam
02. Farewell
03. Hope
04. Where the Story Ends
05. Preludium
06. Last Silence Before Eternity
07. The Hour of Darkness
08. Waiting
09. Oh Great City 2014
T-V
VENI DOMINE (2014)
"Light"