25 Studioalben, Sinner, Primal Fear, Silent force, Projekte mit den größten ihrer Sangeszunft. Eine Vita die sich liest wie das Who-is-who der internationalen Hardrockszene doch irgendwie hatte ich immer das Gefühl, das Alex Beyrodt nie irgendwo so richtig zuhause war…bis jetzt, denn mit Voodoo Circle hat er nicht nur im fünften Jahr des Bestehens das dritte Album veröffentlicht, sondern all seine in den letzten Jahrzehnten gesammelten Erfahrungen eingebracht, um ein richtig gutes Hardrock Album einzutüten, welches mir zwar an vielen Stellen etwas zu glattgebügelt ist, dennoch seine Wirkung nicht verfehlt.
Dies liegt vor allem an der mehr als gelungenen Instrumentalisierung, die teilweise sehr bluesig rüberkommt, dennoch aufgrund des harten Gitarrenspiels niemals zu dröge wird und der Stimme von David Readman, der mit seinem rauen Organ den Songs die nötige Power verleiht. Natürlich ist die Rhytmusfraktion mit Mat Sinner und Dezperadoz Drummer Markus Kullmann vom allerfeinsten, wie auch Keyboarder Jimmy Kresic, der mit seinen sanften Tönen für perfekte Untermalung sorgt. Das Material insgesamt hätte aber in meinen Augen wie beim Vorgänger „Broken heart syndrome“ einen Tick härter ausfallen können und vielleicht hätte man auf eine Halbballade verzichten sollen, denn mit „Cry for love“, „Alissa“, „Tears in the rain“ und dem Titeltrack befindet sich für mein Empfinden etwas zu viel Schmalziges auf dem Album. Dass es auch anders geht zeigen flotte Rocker wie „Victim of love“, das richtig schön oldschoolige „Graveyard city“ oder der beste Song „Bane of my existence“. Mehr von dieser Sorte und die Note wäre definitiv höher ausgefallen. Und was haben sich die Jungs dabei gedacht, den Anfang von „Heart of babylon“ so dermaßen schamlos von Whitesnake „Still of the night“ zu klauen? Absolut unnötig, da Voodoo Circle viel zu viel Eigenständigkeit besitzen und nicht in fremden Teichen fischen müssen.
Das Album ist gut, nicht überragend, aber gut. Eine richtig gut produzierte mit etwas zuviel Pathos ausgestattete Scheibe, die viele Stärken, aber auch einige Schwächen aufweist. Etwas mehr Bumms hätte hier manchmal gut getan, als ständig auf Schmuserocker zu machen. Etwas mehr Kante wäre auch nicht schlecht gewesen, denn an manchen Ecken ist die Mucke viel zu sehr geglättet und auf Mainstream getrimmt. Aber hörbar isse durchaus und bei gutem Wetter auch durchaus prädestiniert, sich beim Ellbogen-aus-dem-fahrenden-Auto-hängen eine fette Sehnenscheidentzündung einzufangen.
Bewertung: immer noch gute 7,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Graveyard city
02. Tears in the rain
03. Heart of Babylon
04. Cry for love
05. Alissa
06. The ghost in your heart
07. Bane of my existence
08. More than one way home
09. The killer in you
10. The saint and the sinner
11. Victim of love
12. Open your eyes