WELTENBRANDT - Transzendenz Schatten Romantik (2024)
(9.074) Shadowman (9,3/10) Post Black Metal
Label: Eigenproduktion
VÖ: 25. August 2024
Stil: Post Black Metal
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Weltenbrandt gelingt mit ihrem neuesten Werk "Transzendenz Schatten Romantik" ein Album, das für Fans atmosphärischen, melodischen Black Metals zu einem unvergesslichen Erlebnis werden kann, sofern man sich darauf einlässt. Die Band aus Oberösterreich, rund um Bandkopf Bernhard Zieher, bringt hier eine perfekte Symbiose aus Emotionalität, Dunkelheit und instrumenteller Brillanz auf Band, die sich weit über den typischen Genre-Rahmen hinausbewegt.
Bereits mit ihrem Debütalbum "Schöpfung (2018)" legte die Band einen soliden Grundstein, doch "Transzendenz Schatten Romantik" hebt das Ganze auf ein neues Niveau. Die Einflüsse aus Post-Rock und Ambient sind tief in die Struktur der Songs eingewoben, ohne dabei die charakteristischen Black-Metal-Wurzeln zu verlieren. Die melodischen Akzente, die sich durch das gesamte Album ziehen, schaffen eine unverwechselbare Atmosphäre, die durch flirrende Gitarren und melancholische Zwischenspiele immer wieder neue Facetten offenbart.
Von der ersten Sekunde an nimmt einen das Album gefangen: Ob es die ruhigen Pianoklänge in "Resilienz" sind, die in eine düstere, verzweifelte Stimmung umschlagen, oder die aggressiven Riffs in "Apotropaion", die den Song vorantreiben – es bleibt immer ein Spannungsbogen, der den Hörer durch die musikalischen Welten führt. Besonders beeindruckend ist, wie Weltenbrandt es schaffen, trotz harscher Vocals und metallischer Raserei eine durchdringende Melodik aufrechtzuerhalten, die tief berührt. Ein Paradebeispiel dafür ist "Vergängnisdenkmal", wo die female Vocals von Jeanny den Track zusätzlich bereichern und fast wie ein heller Lichtschimmer in der Dunkelheit wirken.
Ein Highlight des Albums ist zweifelsohne "Tiefste Rast", der fast siebenminütige Abschluss. Hier zeigt die Band nochmal ihre gesamte Bandbreite und vereint filigrane, ruhige Passagen mit intensiver Raserei. Die Gastbeiträge von Szenegrößen wie P.G. (Groza) und L.G. (Ellende) verstärken die Vielschichtigkeit der Songs und setzen zusätzliche Akzente. Besonders in "Apotropaion" und "Tiefste Rast" spürt man die kraftvolle Synergie zwischen den verschiedenen Gastmusikern und Weltenbrandt.
Lyrisch bleibt die Band ihrer melancholischen und düsteren Linie treu. Titel wie "Melancholia Urgewalt" oder "Vergängnisdenkmal" tragen zur intensiven Stimmung bei, während die deutschen Texte eine tiefe Verbundenheit zur Schwarzromantik schaffen. Ein kleiner, aber effektiver Bruch sind die englischen Zeilen in "Broken Crosses", die dem Album einen leicht globalen Anstrich verleihen, ohne den grundlegenden Stil zu verwässern.
Fazit:
"Transzendenz Schatten Romantik" ist ein atmosphärisches Meisterwerk, das die Kunst von Weltenbrandt zweifellos auf die nächste Stufe hebt. Es ist ein Album voller Kontraste, das die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele erkundet, dabei aber nie den musikalischen Faden verliert. Die filigranen Melodien, gepaart mit der düsteren Black-Metal-Aggression, schaffen ein unverwechselbares Klangbild, das lange nachhallt. Fans des Genres werden hier voll auf ihre Kosten kommen, denn Weltenbrandt bietet auf "Transzendenz Schatten Romantik" alles, was das Herz begehrt: düstere, emotionale Tiefe, klangliche Komplexität und eine Atmosphäre, die einen nicht mehr loslässt. Wer auf der Suche nach einem melodischen Black Metal-Album ist, das sowohl Emotionalität als auch Härte in Perfektion vereint, wird hier fündig.
Lineup von Weltenbrandt auf "Transzendenz Schatten Romantik"
Bernhard Zieher & div. Session Musician - Vocals, Guitars, Bass, Drums
Gast Musiker:
J.J. Frühlingsbringer (Karg, Harakiri from the Sky) - Vocals on Prana
L.G. (Ellende) - Vocals on Tiefste Rast
P.G. (Groza) - Vocals on Apotropaion
Silvano (Regnum Noricum) - Vocals on Broken Crosses
Jeanny - female Vocals on Vergängnisdenkmal
Bewertung: 9,3 von 10 Punkten
TRACKLIST:
01. Melancholia Urgewalt
02. Apotropaion
03. Resilienz
04. Ornament
05. Prana
06. Vergängnisdenkmal
07. Serenade
08. Broken Crosses
09. Tiefste Rast