W.E.T. – Retransmission (2021)
(6.771) Olaf (9,7/10) Melodic Rock / AOR
Eines vorweg: Nein, ich spüle auch weiterhin mein Geschirr mit hartem Wasser, doch wenn Jeff Scott Soto seine Stimmbänder anschwellen lässt und diese in Einklang mit hochkarätigen Kompositionen eines Erik Martensson (Eclipse) bringt, ist es um mich, der in den Achtzigern ebenfalls totaler AOR Fan war und bis heute ist, komplett geschehen. Und nein, W.E.T. war mir bis zu diesem Juwel namens „Retransmission“ kein Begriff und die Suche im Netz erwies sich bei diesem Bandnamen auch als relativ schwierig, wurden mir doch recht zweifelhafte Seiten des horizontalen Fitness Sports angeboten.
Nein, zur körperlichen Zweisamkeit zwischen den heimischen Kissen eignen sich die 11 überragend produzierten und dargebotenen Songs nicht, da man permanent in Bewegung ist, den Fuß mitwippen, die Lustgitarre schwingen und die Nackenmuskulatur knacken lassen muss. Das ist Melodic Rock vom allerfeinsten, wie man ihn aus Schweden gewohnt ist und wenn dazu der Herr Soto auch noch solch eine überragende Performance abliefert, gehen bei mir die Gäule durch. Jeder Song ist eine Granate, wenn auch „You better believe it“ ein wenig zu schnulzig geraten ist und somit den Höchstwert um ein paar Punkte hinter dem Komma schmälert. In der Gesamtheit ist „Retransmission“ ein grandioses Album mit megastraken Melodien, einer der besten Stimmen im Business und brillant arrangierten Songs, die bei mir seit 2 Wochen in Dauerrotation laufen. Das Teil hat eine verdammt hohe Halbwertszeit und wird im hoffentlich bald beginnenden Sommer mehrfach bei einem guten Gläschen zum Einsatz kommen.
Bewertung: 9,7 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Big boys don’t cry
02. The moment of truth
03. The call of the wild
04. Got to be about love
05. Beautiful game
06. How far to Babylon
07. Coming home
08. What are you waiting for
09. You better believe it
10. How do I know
11. One final kiss