Label: Sony Music
VÖ: 29.03.2019
Stil: Deathcore
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Fast drei Jahre musste die weltweite Deahtcore Comunity auf ein neues Lebenszeichen der Mannen aus Knoxville Tennessee warten und bekommt dann ein Album vorgelegt, welches sicherlich für Kontroversen in dieser Szene sorgen wird. „The valley“ nennt sich der Rundling aus der Stadt der Weltausstellung von 1982 und wird den berühmtesten Söhnen der Stadt sicherlich erneut Ehrungen und Lobpreisungen einbringen, sogar neue Fans erschließen…allerdings auch alte vergraulen. Mich, der die Truppe immer nur vom Rand aus verfolgt hat, definitiv nicht, denn das hier vorgelegte Album hat nicht nur stahlharte Eier, an vielen Stellen kann man merken und spüren, wie persönlich dieses Album geworden ist. Dazu kommt auch noch der Umstand, dass man sich musikalisch ein wenig von den Core-Wurzeln verabschiedet hat und vielmehr nun dem abwechslungsreichen Todesblei frönt, wobei wir den Punkt „Fan-Spaltung“ angesprochen haben.
Ähnlich wie bei Misery Index scheinen sich Whitechapel auf ihre „alten“ Tage bewusst geworden zu sein, dass der permanente Knüppel aus dem Sack nicht immer zum gewünschten Erfolg führt. Es ist schön zu hören, dass die Band weitaus differenzierter, klarer strukturiert vorgeht und für mein Dafürhalten in Sachen Songwriting eine mächtige Schaufel draufgetan hat. Allein schon der Opener „When a demon deflies a witch“ mit seinem akustischen Beginn und dem ruhigen Mittelteil, in dem Frontmann Phil Bozeman wie ein junger Dave Gahan klingt, wird der Violent Dancing Fraktion den Angstschweiß in das umgedrehte Basecap treiben. Gut so, denn zuweilen gefielen mir die Amis mit früheren Werken auch schon, aber nicht so, wie jetzt mit ihrem siebten abendfüllenden Machwerk. Ein Song wie „Brimstone“ ist schon fast doomig, „Hickory creek“ würde manch andere Band als Ballade verkaufen und „The other side“ ist klassischer Todesblei. Genau das macht die Scheibe aus: Abwechslungsreichtum, Kurzweil und immer was zu entdecken.
Kurzum…Whitechapel haben sich mit „The valley“ weit aus dem Fenster gelehnt und ein spannendes und nicht zu erwartendes Album aus dem Hut gezaubert, welches bei mir mehr als einmal für ein verdutztes Gesicht sorgte. Tolles Songwriting, eine ganz starke Instrumentalisierung und eine Band wie aus einem Guss. Das lässt viel für die anstehende Performance beim diesjährigen With Full Force erwarten, auf die ich mich jetzt so richtig freue. Wer hätte das vor 3 Jahren gedacht…
Bewertung: 9,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. When a demon deflies a witch
02. Forgiveness is weakness
03. Brimstone
04. Hickory creek
05. Black bear
06. We are one
07. The other side
08. Thrid depth
09. Lovelace
10. Doom words
WHITECHAPEL – The valley (2019)
(5.367) – Olaf (9,0/10) Deathcore