Label: Relapse Rec.
VÖ: 18.09.2015
Stil: Doom
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Im Normalfall mochte ich früher son Doomgeplätscher nicht wirklich. Musste es immer flottes Gedresche sein. Aber mit dem zunehmenden Alter vermag auch ich mit ruhigeren Tönen etwas anzufangen. Die Langsamgötter SAINT VITUS öffneten mir die Pforte in den Slowmotionhimmel. WINDHAND dröhnen in einer ähnlichen Kerbe. Für ihr Genre, Gott sei Dank, mit etwas mehr Schmackes.
Schleichen viele ihrer Kollegen gesengten Hauptes wie Jammerlappen vor sich hin und langweilen mit tiefer Traurigkeit, zelebriert man hier großartige Momente, die einem nicht zum Schlafen kommen lassen. Sicherlich gibt es auch die brachialen Brocken, bei denen man zwischen zwei Snareschlägen nen Einfamilienhaus bauen kann. Auch herzzerreißende Only - Gittarrenballaden dürfen nicht fehlen um dir den Hals zuzuschnüren. Aber allein der außergewöhnliche Gesangsvortrag von Frontfrau Dorthia Cottrell infiziert dich, hält dich wach, und man neigt dazu gespannt zu lauschen. Selbst die beiden zähen 15min Walzen fesseln dich, obwohl sie gebirgsgleich die Sonne verdunkeln. Man ist gespannt welch weitere psychedelischen und hypnotischen Soundgebilde über dich hereinbrechen um sich wie eine Grippe in dein Immunsystem einzuschleichen.
Auf der Suche nach geeigneten Vergleichen werde ich fortwährend immer wieder an die, zu ihrer Zeit, groß – und einzigartigen THE GOD MACHINE erinnert. Soviel dazu, jetzt nach 71 Minuten Schwerlastgeschleppe brauche ich aber wieder mal leichtes, flottes Gedresche.
Anspieltipps : „Forest Clouds“, „Sparrows“, „Hesperus “
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Two Urns
02. Forest Clouds
03. Crypt Key
04. Tanngrisnir
05. Sparrow
06. Hyperion
07. Hesperus
08. Kingfisher
09. Aition
WINDHAND (2015)
"Grief's infernal flower" (2.176)