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WIZARD – Metal In My Head (2021)

(6.831) Maik (10/10) Heavy Metal


Label: Massacre Records
VÖ: 19.02.2021
Stil: Heavy Metal

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Mein letztes hörtechnisches Treffen mit WIZARD stammt aus der Zeit von „Battle For Metal“, die ich dazumal als Promo für mein Fanzine SinIsThere erhielt. Damals, erinnere ich mich, kam die Mucke der Band nicht so gut bei mir an, was wohl größtenteils daran lag, dass ich damals eher in den metallischen Extremsportarten schwelgte, und der traditionelle Metal bei mir zum Schattendasein verdammt war. Nun ja, ich war jung, und brauchte den Krach. Ich kann mich noch daran entsinnen, dass mir der Gesang ein wenig auf die Kanüle ging. Das ist alles nun schon fast ein Vierteljahrhundert her, und nun bekam ich das neueste Machwerk der Zauberer, mittlerweile schon der zwölfte Longplayer, aufs Haupt geschmettert. Oder eher ins Haupt, denn das Werk nennt sich „Metal In My Head“.

Nun hatte ich die Band ja „etwas“ aus den Augen verloren, darum wurde es Zeit, da mal etwas Licht ins Dunkel zu bringen, was die Band mit dem Opener „Bring Light Into The Dark“ auch dankenswerterweise unterstützt. Und nach einem Laberintro und einer etwas sperrigen Sprechgesangeinlage am Anfang zocken WIZARD so richtig los, und mir fällt erstmal die Kinnlade runter. Das mit dem Gesang hat sich gelegt, erstaunlicherweise gab es keinen personellen Wechsel, immer noch beackert Sven D’Anna das Mikro, allerdings nun auf eine mir absolut gut reinlaufende Art. Leck mich am Sonstwo, entweder ist sein Gesang besser geworden oder meine Ohren.

WIZARD könnte man stilistisch zwischen MANOWAR und MAJESTY verorten, wobei der MANOWAR-Einschlag natürlich um einiges deutlicher hervortritt. Und das nicht nur durch den Gesang, sondern auch durch das Instrumentarium, welches eindeutig macht, dass in dieser Sparte einige Bands gierig nach dem Thron der selbsternannten Metallkönige gieren.

WIZARD zocken einfach frischen Heavy Metal, der zeitweise mit der Formulierung „True Metal“ gehandelt wurde, klingen aber keineswegs altbacken. Ganz im Gegenteil. Das Album zimmert so geniale Metalhynmen ins Geäst, daß es jedem MANOWAR-Fan die Freudentränen in die Glubschis drückt. Sei es „Metal Feast“ oder „Years Of War“, oder „30 Years Of Metal“ hier wird der Kult weitergeführt. Der Hammer ist allerdings der Titelsong, der eher einen teutonischen Einschlag hat, und ein dermaßen endgeiler Banger ist, daß es mir hier den Hühnerpulli überzieht. Der einzige Ruhepunkt des Albums ist „Whirlwolf“, der allerdings eine Art Nachruf an einen verstorbenen Freund darstellt, mit der Dramatik von MANOWARs „The Crown And The Ring“, aber weniger schwülstig, sondern eher ergreifend.

Ansonsten geht es metallisch auf die zwölf, und wenn man schon musikalisch im MANOWAR-Nachlass räubert, hat man sich auch das Recht erworben, etwas in deren Textklischeebaukasten zu stöbern. Da gibt es massig Metalverherrlichung, natürlich dürfen Thor und Odin nicht fehlen, es wird gekämpft und getötet, und das natürlich für immer, bis man eben ins Gras des Schlachtfeldes beißt. Und liebe Gemeinde, warum auch nicht?

Das Hohelied auf den Metal kann man gar nicht oft genug anstimmen. Und wenn die Band im Song „Years Of War“ singt: „Hail To The WIZARD, the might Metal Kings“ könnten einige MANOWAR-Maniacs das durchaus als Anmaßung verstehen. Aber da das Schlachtschiff ja mittlerweile im Trockendock gelandet ist, steht der Thron verwaist da, und ein wenig Hybris sollte einer Band nach dreißig Jahren Metal schon erlaubt sein. Der Song offenbart noch ein paar andere MANOWAR- Textbausteine, „Blood Of My Enemies“, „Defenders Of Metal“ oder „We Fight Until We Die“ sprechen eine beredte Sprache, weshalb ich den Song auch ein wenig als Hommage verstehe. Und wie heißt es doch so schön? „Der König ist tot, es lebe der König!“

Es fiel mir extrem schwer, mich auf zwei Anspieltips zu versteifen, denn das Album hat eigentlich nur Granaten im Geschützstand, die allesamt meine Begeisterung wecken können. „Metal In My Head“ bietet nichts, was nicht in irgendeiner Form schon mal dagewesen ist, aber wie es zusammengesetzt und präsentiert wird, wie genial die Balance zwischen Tradition und Frische umgesetzt wird, ist einfach phänomenal. Da können mir alle HAMMERFALLs und SABATONs der Welt den Buckel herunterrutschen. Und ich versteige mich hier zum ersten Mal dieses Jahr zur Höchstnote.

Anspieltipp: „Metal In My Head“ und „30 Years Of Metal“


Bewertung: 10 von 10 Punkten


Tracklist:
01. Bring Light Into The Dark
02. Metal Feast
03. Metal In My Head
04. Victory
05. 30 Years Of Metal
06. We Fight
07. Whirlwolf
08. Years Of War
09. Firesword
10. Destiny




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