WOLVES OF SATURN – The Deserts Echo and the Peyote Delusion (2023)
(8.264) Timo (5,8/10) Stoner Blues Rock
Label: Clostridium Records
VÖ: 31.03.2023
Stil: Stoner Blues Rock
Das viele Bands sich während der mehrjährigen Pandemie in ihren Proberaumen verkrochen haben, ist sicher keine Seltenheit, an Liveauftritten war ja nicht zu denken. Erfinderisch und selbst findend gaben sich da eher die Dresdner Wolves of Saturn. Die begaben sich für die Aufnahmen in einem Bunker aus dem zweiten Weltkrieg, in einem kleinen deutschen Dorf. Um dem Songwriting und den Aufnahmen zum Debut mit dem imposanten Titel „The Desert Echo and the Peyote Delusion“ nachzugehen. Inwiefern die Enge des Raumes Spuren hinterlassen hat, was das verzichten auf physischer Entfaltung musikalisch bei Wolves of Saturn angestellt hat, schauen wir mal.
Sicher ruft das zurückziehen in einen Bunker auch apokalyptische Gedanken hervor, unter könnte zweifellos auch der Script für eine neue Netflix Serie sein, wie typisch. Auf knapp einer dreiviertel Stunde zeigen die Sachsen sich fast durchgängig von ihrer Instrumentalen Seite, hauptsächlich im Desert, Blues und Fuzz Rock beheimatet. Das hat auf diesem Erstling dann auch einen jammenden Charakter. So ist der Opener und Titeltrack gleich bestückt mit einer schmucken und stimmigen Saxophon Begleitung, hört man in dem Genre jetzt auch nicht oft. Gelungene 70s Rock Momente zeigen sich bei „Eye of the Buffalo“, klar mit psychedelisch und mit verzerrten Synth-Groovern, recht klassisch. Danach bewegt sich das Album eher auf einem soliden Terrain. Hauptsächlich psychedelisch, in Momenten auch mal mit Gesang. Der mich bei „Fragile“ eher weniger überzeugt hat. Die spanischen Spoken Words, in der Mitte des Songs, sind gute Aufheller. Allerdings kaum motivierend, zeigt die klassischen Trademarks, ohne deutlicher Akzente zu setzen.
Das Debut kann nach dem interessanten Beginn den Verlauf des Albums nicht deutlicher prägen. Gerade die Hinzunahme von Blasinstrumenten wie Saxophon oder fetzigen Orgelsound macht einen guten Unterschied. Hier geht sicher noch mehr. Das Album wirkt nachdenklich, eher getragen, ist wohl auch der Zeit der Aufnahmen geschuldet oder dem Aufenthalt im Erdmantel. Wolves of Saturn zeigen in Anflügen ein Faible für experimentelle Momente, die sie gerade beim Opener gut auf den Weg gebracht haben. Das auch instrumental seinen Reiz hat. Leider aber nicht durchgängig. Für mich ein solides Album, das einige spannende Ideen im Gepäck hat. Aber zu wenig Akzente setzt, um der Fülle an zahreichen Releases ein Schnippchen zu schlagen.