WORM – Foreverglade (2021)
(7.391) Niclas (8,0/10) Death/Doom Metal
Label: 20 Buck Spin
VÖ: 22.10.2021
Stil: Death/Doom Metal
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Wenn man an die eher düsteren Metalgenres denkt, so hat man wahrscheinlich unweigerlich eher die kalten dunklen Gefilde der nordischen Länder im Kopf als warme, subtropische. Dabei sollte jedem, der zum Beispiel Resident Evil 7 gezockt hat oder Horrorklassiker wie „The Legend of Boggy Creek“ kennt klar sein, wie viel Schreckpotenzial in den Sümpfen der amerikanischen Südstaaten steckt. WORM aus dem sonnigen Florida haben dies zweifellos erkannt und präsentieren mit „Foreverglade“ einen Horrortrip in eben jene Sümpfe, der sich gewaschen hat.
WORMs Herangehensweise ist dabei erfrischend oldschoolig. Tonnenschwere Riffs quellen wie dicker Schlamm langsam aus den Lautsprechern, bestialische Growls hallen durch die Nacht und über allem schweben geisterhafte Leads und Synthmelodien wie Wolken von Sumpfgas, die der unheimliche Atmosphäre das gewisse Etwas verleihen. Wäre die Produktion nicht relativ modern gehalten würde man „Foreverglade“ glatt für ein Album aus den Neunzigern halten können. Fans der der Death-Doom-Klassiker der frühen MY DYING BRIDE oder RUNEMAGICK werden daran bestimmt ihre Freude haben. Doch WORM sind ganz sicher auch keine One-Trick-Ponies. Selbst ursprünglich als Black Metal-Band gegründet, hört man den genreübergreifenden noch deutlich heraus. Vor allem einige der melodischeren Titel des Albums wie „Empire of the Necromancers“ oder „Subaqueous Funeral“ können mit Riffs aufwarten, die auch auf einem DISSECTION-Album nicht fehl am Platz erscheinen würden. Während die Gitarrenarbeit am Anfang der Scheibe auch noch relativ zurückhaltend erscheint, so feuert die Band in der zweiten Hälfte aus allen Zylindern mit ziemlich eingängigen Riffs und sogar einigen feurigen Solos.
Generell kann man WORM ein songschreiberisches und atmosphärisches Talent attestieren, das viele ihrer modernen Genrekollegen etwas vermissen lassen. Nur zu oft klingt moderner Death-Doom allzu poliert und melodisch, die dreckig-düstere Härte der alten Schule bekommt man nur noch selten so ungefiltert serviert wie bei WORM. Es sei daher jedem Death-Doom-Freund wärmstens empfohlen, auch mal einen Hieb Sumpfgas zu nehmen und sich „Foreverglade“ reinzuziehen. Ihr werdet es sicher nicht bereuen.
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Foreverglade
02. Murk Above the Dark Moor
03. Cloaked in Nightwinds
04. Empire of the Necromancers
05. Subaqueous Funeral
06. Centuries of Ooze