WORMED - Omegon (2024)
(9.001) DÖ (8,5/10) Death Metal
Label: Season of Mist
VÖ: 05.07.2024
Stil: Death Metal
Der Weltraum, unendliche Weiten, Sternzeit 07_2024. It´s Trekki-Time, wohl eher nicht. Die Fünfertruppe von Wormed aus Madrid haben ihre neuste dissonante Weltraumoper „OMEGON“ auf die Menschheit losgelassen. Oder auf den Teil, den der NanoTech-Krieg von ihr übrig gelassen hat. Wormed machen genau da weiter, wo sie 2016 mit ihrem Album „Krighsu“ und der 2019 erschienen EP „Metaportal“ aufgehört haben. Die Fortsetzung der Storyline von Krighsu. Halb Mensch, halb irgendwas. Das Todesbleigebolze im Si-Fi-Gewand ist nichts für schwache Nerven oder empfindliche Ohren.
Wormed schießen dermaßen aus allen Rohren, dass selbst die Borg oder Species 8472 neidisch werden würden. Widerstand ist zwecklos. Die Mukke kann man nur als schwer verdaulich, für die Gehörgänge eines Durchschnittsmetallers bezeichnen. Ein kurzes Durchhören muss man direkt ad acta legen. Das Riffing ist dermaßen komplex und abwechslungsreich, dass man einfach nicht hinterherkommt. In Kombination mit dem Drumming entsteht hierbei eine Klangwand, die des Öfteren komplett aus dem Takt erscheint. Dem ist aber nicht so und genau das zeichnet die hochkomplexe Struktur aus, die Wormed hier an den Tag legen.
Man muss sich auf die äußerst ungewöhnlichen Taktarten, mit plötzlich auftretenden Breaks und unvermittelt einsetzenden Pausen einlassen. Bestes Beispiel hierfür ist der Track „Protogod“. Derart gespickt mit Tempiwechseln und Breaks bis zu einem atmosphärischen Riffing. Das Gegrunze von Phlegeton bzw. der Wechsel zwischen gutturalen Gesang, sehr vereinzelten Pigscreams und man glaubt es kaum Sprechgesang, unterstreicht die abwechslungsreiche Dynamik und Komplexität des Tracks bzw. aller Tracks.
Der Gesang untermalt das Gesamtklangbild was Wormed hier produzieren, ohne dass eine überbordenden Gesangslautstärke die Instrumentenabteilung überbügelt. Die Namensgebung der Tracks wie z.B. „Pleoverse Omninertia“ kommt genauso komplex und schwer verdaulich daher. Die menschliche CPU ist kurzzeitig überfordert, so dass man beim Ausprechen Gefahr läuft einen kapitalen Hirnknoten zu bekommen.
Am meisten sticht der Drummer heraus. Was dieser hinter seiner Schießbude leisten muss, kann man nur als unmenschlich bezeichnen. Gefühlt wachsen Gabriel Valcázar nochmal zwei weitere Arme oder er hat sich zu viel Omegon reingepfiffen. Omegon - substance of otherwordly origin.
Wormed haben ein äußerst komplexes, hochtechnisches Album aus ihrer Protonenwaffenphalanx abgefeuert, dass ihrer Vorgänger-LP „Krighsu“ in nichts nachsteht.
Anspieltipps: „Protogod“ und „Omegon“