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WORMWOOD – Ghostlands: Wounds from a Bleeding Earth (2017) / Teil 2

(3.731) - Ingmar (9,0/10) - Melodic Black Metal

Review II

Label: Non Serviam Records
VÖ: 10.03.2017
Stil: Melodic Black Metal

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Mit ihrem ersten Album "Ghostlands: Wounds from a Bleeding Earth" ("Ghostlands")  haben Wormwood die Messlatte für eine Erstveröffentlichung recht weit nach oben gelegt. Für ein Erstlingswerk klingt alles sehr ausgereift, ambitioniert und durchdacht. Ich hoffe dass die nachfolgenden Alben eine gleichbleibend hohe Qualität haben, es wäre sonst wirklich schade um diese Band. So einen gelungenen Einstand habe ich eher selten gehört.

Stilistisch finde ich es recht schwer Wormwood „nur” bei Melodic Black Metal einzuordnen, da insgesamt wesentlich mehr geboten wird, als man bei dieser Bezeichnung vermuten würde. Ebenso ist es relativ schwer Parallelen zu anderen Bands zu ziehen. Am ehesten würde ich die Musik auf „Ghostlands” mit Bergthron vergleichen, dies nicht unbedingt von der Spielart her, sondern eher von der Art und Weise, wie mit der Musik im selben Album oder gar im selben Song experimentiert und umgegangen wird.

Mit „Gjallarhornet” wird „Ghostlands auf eine interessante Art und Weise eingeleitet, hier findet sich neben atmosphärischen Klängen auch eine sehr moderne Note, auch durch eine verfremdete Aufnahme eines Funkspruchs.

„The Universe Is Dying” bildet dann einen Übergang zu einem furiosen Einstieg, welcher ein hohes Tempo fast durchgängig beibehält. Als Ende fungiert ein ruhiger Ausklang einer Gitarre mit einem sehr angenehmen Delay-Effekt.

Der folgende Titel „Under hennes vingslag” behält das hohe Tempo zunächst bei, es folgt eine kurze Bridge mit bluesiger E-Gitarre und einem niedrigen Tempo. Anschließend wird der Song wieder schneller, um dann wieder in eine kurze Bridge in ähnlicher Spielweise überzugehen, allerdings wird diesmal die Bridge durch einen wunderbar epischen Chorus beendet; diese Stelle hat für mich immer noch einen Gänsehautmoment.

„Oceans” präsentiert sich sehr abwechslungsreich, langsame schleppende Parts treffen auf Blastbeats, abgerundet wird das Ganze dann durch eingestreute ruhige Abschnitte.

„Silverdimmans återsken” bietet mitten im Album einen angenehmen Ruhepunkt. Klarer Gesang, von Frau und Mann trifft hier aufeinander, allgemein ist der Titel sehr ruhig und biete so eine angenehme Pause im Album bzw. vom Rest des Albums.

Mit „Tidh ok ödhe” folgt eine eher folkige Abschweifung vom Rest des Albums. Dies wird zum einen durch einen recht moderaten Takt und zum anderen den Einsatz einer Violine realisiert; zum Schluss folgt noch einmal ein kleiner Ausflug zum Black Metal.

„The Windmill” zeichnet textlich eine apokalyptische Stimmung, die Musik unterstützt dies gut, auch wenn es auch der Sicht des Mühlenbesitzers geschrieben ist und so mehr (schaden-)freudig wirkt. Für mich ist der Chorus sehr höhrenswert, da hier vorzüglich mit klarem und gutturalem Gesang im Kontrast gearbeitet wird; auch hier ergibt sich der eine oder andere Gänsehautmoment.

„The Boneless One” gibt kurz vor Ende des Albums noch einmal richtig Gas und macht definitiv Lust auf mehr. Da ist es schade, dass der ganze Spaß dann mit „To Worship” auch schon wieder vorbei ist.

Der Gesang präsentiert sich immer gut hörbar und ist mit einem angenehmen Delay-Effekt hinterlegt. Teilweise wird auch klar gesungen, besonders die Duette von weiblichen und männlichem Gesang sind gut abgemischt und dadurch sehr hörenswert und erzeugen eine sehr angenehme und teilweise epische Atmosphäre.

Die Gitarren klingen recht höhenlastig und sind stark verzerrt und auch ein wenig komprimiert, allerdings noch in einem angenehmen Rahmen. Die Lead-Gitarre ist durch die höhenlastige Abmischung etwas nakig, was z.B. bei Titeln wie „The Boneless One“ auffällt. Der Bass ist eher zurückhaltend und gut mit Gitarre vermischt und sorgt so für einen wahrnehmbaren Tiefenanteil im Mix.

Das Schlagzeug ist gut abgemischt, die Snare hat wenig Höhen und wirkt dadurch unaufdringlich. Generell besticht das Schlagzeug durch eine sehr interessant Spielweise, welche für mich einen großen Teil des Reizes an diesem Album hervorruft.

Obwohl ich „Ghostlands in wenigen Tagen bereits mehrfach durchgehört habe, wird es einfach nicht langweilig Wormwood zuzuhören. Jeder Song vermag den Zuhörer spätestens nach kurzer Zeit mitzunehmen und bis zum Ende nicht wieder loszulassen. Langeweile ist hier auch beim tausendsten Durchgang nicht zu erwarten, da man immer wieder neue Spielarten in den Songs findet.

Bewertung: 9,0 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Gjallarhornet
02. The Universe Is Dying
03. Under hennes vingslag
04. Godless Serenade
05. Oceans
06. Silverdimmans återsken
07. Tidh ok ödhe
08. Beneath Ravens and Bones
09. The Windmill
10. What We Lost in the Mist
11. The Boneless One
12. To Worship

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