Optisch wirken die beiden Burschen zwar eher als würden sie zum Holzfällen in den Wäldern ihrer Heimat noch nicht einmal Werkzeug benötigen, dementsprechend derb geigen sie jedoch nicht auf. Entgegen ihrer grimmig anmutenden Optik lässt sich bei der musikalischen Erstvorstellung der zwei Kanadier nämlich immer wieder erkennen, dass sie sehr wohl auch Fingerspitzengefühl und einen Hang zu atmosphärischen Klängen besitzen.
In erster Linie aber kredenzen die Burschen schwermütigen Doom in psychedelischer und teils epischer Variante, wissen diesen jedoch mit ungewöhnlichen und originellen, vor allem aber perfekt passenden Zutaten zu garnieren.
So sind es neben verspielten Psychedelica, die für Atmosphäre sorgen, vor allem die offenkundig aus der orientalischen Folklore stammenden Elemente und Melodiebögen, die mitunter in Mantra-artiger Manier integriert werden konnten, die “Oracles“ spannend machen.
Keine Ahnung, woher diese Neigung stammt, Zufall kann es aber wohl keiner sein, dass sowohl das Cover wie auch der Titel auf Anhieb Inspirationen aus jener Region suggerieren und sich die Burschen auch in ihren Texten zum Teil von der Mythologie des Orients inspiriert zeigen.
Wer also eine Vorliebe für erhabene Lava-Sounds mitbringt – eine solche ist auf jeden Fall Grundvoraussetzung um sich mit Zaum anzufreunden – und zudem ein Faible für ungewöhnliche Sounds hat, sollte mit “Oracles“ sein Glück finden.
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Zealot
02. The Red Sea
03. Peasant of Parthia
04. Omen
ZAUM (2014)
"Oracles" (1.003)