Also das Cover (von Sebastian Jerke) ist der Hammer! Ein Junge mit einem Kopfhörer schaut in eine psychedelisch wirkende Blume, die teils Augen in den Blättern hat. Man braucht dazu nicht Kiffen oder einen LSD Trip einpfeifen. Legt euch die Platte auf, hört zu dem Intro und los geht der Rausch!
Zodiac ist unsere Band der Stunde im Kampf um den internationalen Retrokapellen Thron. Sie holten schon so manche Auszeichnung und wurden von der einschlägigen Fachpresse schon in den 7. Blues-Rock Himmel gelobt. Ich finde Blues eigentlich zum Kotzen! Diese öde Bluesrockmischungen vieler Bands, mit zum Teil minutenlangem Sologewichse, brachte ja Bands wie die Ramones auf den Plan, die Quintessenz eines guten Songs in 2 Minuten abzuhandeln!
Das schöne ist, meine Damen und Herren, Zodiac zelebrieren zwar den Zauber der 70er, transportieren diesen Spirit jedoch in ein modernes Soundgewand. Dazu haben die vier Jungs ein famoses Händchen für gute Melodylines. Da sticht besonders der Titelsong der Platte heraus. Ein sehr geiler Song! Oder „Good Times“. In dem Song durchstreift man gar alle Spielarten der 70er Jahre. Vom Hammond Sound, über Gitarrenrock mit Solo, bis hin zum Heavy-Rock!
Aber Zodiak können auch ruhigere, bis balleske Songs, wie „Sad Song“, oder auch „A Penny And A Dead Horse“. Letzter Song wurde bereits vorab im Internet als Video präsentiert. Zunächst noch langsam und gemächlich, steigert sich der Song zur Mitte und kommt wieder unerwartet mit guten Hooklines um die Ecke. Das zeichnet Zodiac einfach aus uns macht sie zu keiner Sekunde langweilig! Selbst wenn es mal Ausflüge in längere instrumentale Parts gibt, verstehen sie es einen bei Laune zu halten, wie z. B. bei „Swinging On The Run“. Es gibt keine endlos, psychedelische Soundgefrickel oder langweile Bluesschemata. Selbst bei „Rock Bottom Blues“ wechselt man nach 6 Minuten (ich wollt´ schon „Scheiße“ schreien) das Tempo, bzw. die Gitarrenläufe und rettet den Song!
Zodiac sind alles gestandene Musiker und haben mit Nick van Delft einen hervorragenden Sänger in ihren Reihen! Was mir auch gut gefällt sind die rockigeren Songs, die immer gut nach vorne losgehen und mit coolen Riffs aufwarten, wie z. B. bei „Out Of The City“. Damit heben sie sich deutlich ab, von all diesen angeschwärzten Okkult-Bluesrockern, die mir oft zu lahmarschig daher kommen. Mit „Not Fragile“ gibt es noch eine Cover Version von Bachman Turner Overdrive, die gut zu ihnen passt.
Das Resümee lautet: „Wieder alles richtig gemacht“! Die hungrige Meute wird nach „Sonic Child“ lechzen. Man kann gespannt sein, welches Feuerwerk sie Live ab ziehen. Im Herbst sind sie auf Tour – Check it out, baby!!! Da mir diese Platte besser als die letzte gefällt, muss ich hier auch zu einer höheren Bewertung greifen!
Bewertung: 9,2 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Intro Who I Am
02. Swinging On The Run
03. Sonic Child
04. Holding On
05. Sad Song
06. Out Of The City
07. A Penny And A Dead Horse
08. Good Times
09. Rock Bottom Blues
10. Just Music
11. Not Fragile
12. Shine
ZODIAC (2014)
"Sonic child" (1.159)