Label: Season Of Mist
VÖ: 24.08.2018
Stil: Dark Atmospheric Metal
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Das Label Season Of Mist ist auch hinlänglich dafür bekannt, Schätze atmosphärischer Natur zu beherbergen (neben vielem anderen geilen Bands) und so musste ich nicht lange zögern, als ich das am 24.08.2018 veröffentlichte Album „Les Irreals Versions“ der aus Barcelona stammenden Katalanen Foscor vor mir sah. 6 Songs auf guten 42 Minuten sind vorab die statistischen Werte. Ob sich die drei Jungs in totaler Traurigkeit oder in atmosphärischen Flächen verlieren, klären wir in den nächsten Zeilen auf.
„Les Irreals Versions“ beginnt mit „Instants“ und nach einem sich aufbauenden Beginn und mit dem Einsetzen des wirklich gut eingesetzten Gesangs kehrt die Stimmung und es wird kälter, ich will noch nicht sagen frostig, aber gefühlt kälter. Das Piano tut sein Übriges. Diese Stimmung bekommt einen Hauch Melancholie und so endet der erste Song, Fakt ist, darauf muss man Bock haben. „Altars“ heißt das zweite Werk und hier erzeugen Foscor eine Art alternative Clubatmosphäre aus Klängen und gut akzentuierten Vocals, ein Song der zum Träumen einlädt und die komplett in Französisch gehalten Zeilen unterstreichen diesen Eindruck. „Encenalls De Mort” erinnern mich ein wenig an Werke von Anathema, was nicht als kopierter Abklatsch gewertet werden sollte, eher als kleiner Ritterschlag, Arrangement und Klangbild sind sehr ähnlich und doch hört man, dass es Foscor ist. „Espectres Al Cau” ist in seiner Art wieder komplett anders, anfangs nicht so sehr gitarrenlastig, kommt auch die Saitenfaktion im weiteren Songverlauf nicht zu kurz, bleibt aber im Hintergrund. Ein Song der Tiefe und Weite versprüht.
„Les Irreals Visions” heißt wie das 2017er Vorgängeralbum und auch hier wird ein breites Klangspektrum präsentiert, wobei man nach guten fünf Minuten denken könnte, dass der Titel vorbei ist, doch Foscor überraschen und bringen den Titel richtig gut zu Ende, die letzten zwei Minuten sind auf ihre Art und Weise nochmal richtig klasse. Last But Not Least, der letzte Titel trägt den Namen „L.Amor.t“ und hier dürfen auch jazzige Elemente nicht fehlen, immer wieder dringen Klänge aus den „gefühlten“ Ecken und durchdringen die aufgebaute kühle neblige Atmosphäre.
„Les Irreals Versions“ ist ein Album voller Tiefe, nicht zu sehr mit Melancholie vollgepackt, aber mit dezenten Flächen, die aber allen anderen Instrumenten und Klangkörpern Raum zum Entfalten geben. Das gelingt größtenteils sehr gut. Die Produktion ist genremäßig gut und aufgeräumt. Das Album macht Spaß. Würde es nirgends stehen, würde ich Foscor nicht aus Barcelona vermuten, sondern eher dem kühleren Norden Europas zuordnen. Kleiner Wehrmutstropfen ist, dass man auf diese Art von Musik Lust haben muss, das Ganze ist nichts für so nebenbei, aber erst einmal Lust an diesen Klängen gefunden, könnte es fesselnd wirken.
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Instants
02. Altars
03. Encenalls De Mort
04. Espectres Al Cau
05. Les Irreals Visions
06. L.Amor.t