CD-Reviews E-G
FEBRUUS – Surveillance Orgy (2024)
(9.013) Maik (7,8/10) Tech Death Metal
Label: Transcending Obscurity Records
VÖ: 19.07.2024
Stil: Tech Death Metal
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Jetzt wird es ein wenig anstrengend, denn ein gewisser Andreas Karlsson, der seinem Projekt den Namen des römisch/etruskischen Gottes FEBRUUS gegeben hat, agiert im technischen Death Metal. Und das kann unter Umständen etwas verstörend auf den Geist eines Death Metal Fans der eher simpleren Art wirken.
Es wird also ordentlich gefrickelt und mit technischer Brillianz umhergegurkt, allerdings nicht nur, denn ab und an verfällt der Gute in ‚normale‘ Death Metal- Gefilde. Das kann auch mal regelrecht melodisch wirken oder auch mal in pure Raserei münden.
Vorliegende Scheibe „Surveillance Orgy“ ist allerdings nicht mehr ganz brandneu, sondern wurde schon 2023 über Horg Prod. veröffentlicht und sieht nun einer Wiederveröffentlichung durch Transcending Obscurity entgegen. Fünf Stücke enthält das Scheibchen, kommt durch diverse Songlängen dennoch auf über 41 Minuten, wobei das abschließende „Resignation Syndrome“ fast vierzehneinhalb Minütchen auf dem Tacho hat.
Wie für technisch hochgeblastete Werke üblich, sind die Songstrukturen nicht immer ganz nachvollziehbar, selbst nach mehrmaligem Hörgenuß. Strange Einschübe, die regelrecht szeneuntypisch wirken, steigern die Verwirrung eher, als das sie selbige auflockert. Das lässt den Hörer in ein Wechselbad eintauchen, dem man nur schwer wieder entkommen kann.
Beim ersten Anhören, war ich teilweise etwas genervt, was allerdings nicht an den Frickeleien lag, sondern am Gesang. Denn obwohl die Texte scheinbar, geht man rein von den Songtiteln aus, wohl psychologisch-surreal angehaucht sind, bekommt man überhaupt nichts vom Inhalt mit, da der Gesang hauptsächlich nur aus düsterdunklem Geröhr besteht, als hätte man allen Bären Alaskas gleichzeitig eins auf die Klöten gekloppt. Da wären etwas klarere Vocals sicher zweckdienlicher gewesen, vor allem in Momenten, wo technische Finesse und Geschwindigkeitsrausch auf das infernalische Gebrüll stoßen.
Was sich Herr Karlsson (nicht der vom Dach!) also unter der Überwachungsorgie vorstellt, bleibt also größtenteils im Dunkeln. Ich bin jetzt jetzt nicht der absolute Tech Death- Fanatiker, obwohl ich frühere Werke, beispielsweise von ATHEIST oder die Spätwerke von DEATH schon sehr goutiere. Dennoch finde ich die instrumentale Umsetzung auf „Surveillance Orgy“ recht interessant und zu großen Teilen auch cool. Nur der Gesang macht mir Probleme. Ich würde für die Mucke an sich einen Neuner zücken, aber die etwas zu düsteren Vocals für diese Art Mucke zerren die Wertung stark runter.
Anspieltipp: „Gentrification Of The Soul“ und „Surveillance Orgy“
Bewertung 7,8 von 10 Punkten
TRACKLIST:
01. Gentrification Of The Soul
02. Morning Star Over Deathlehem
03. The Price Of Enterprice
04. Surveillance Orgy
05. Resignation Syndrome