Ja, ich liebe schwedischen Death Metal! Diese verflucht tiefer gelegten Klampfen, das heisere Bellen der blondgelockten Nordmänner, die die Welt Ende der achtziger, Anfang der Neunziger in ihren Bann zogen und es heute immer noch tun. Dismember, Unleashed, Entombed (die alten!), Grave und wat wees ick noch, alles Vorreiter und Idole für Bands wie auch Ending Quest, die sich definitiv von erstgenannter KKult Combo am meisten infizieren lies und auf „The summoning“ einen tiefen Kniefall vor Fred Estby, Mätti Kärki und Co. vollführen. Doch Obacht: Das heißt noch lange nicht, dass die Jungs aus Stockholm ebensolche Qualitäten haben…
Musikalisch geht das gut nach vorne, schrubbt ordentlich, hat aber bei weitem keinen großartigen Tiefgang, sprich Atmosphäre, sondern ist Vielmehr eine Aneinanderreihung von (dennoch ordentlichen) Riffs, die schon zum abgehen animieren, aber keinen allzu großen Eindruck hinterlassen. Der größte Fauxpas ist allerdings Mr.Angelo Sasso himself an den Drums. Ehrlich, wenn man einen Drumcomputer programmiert, sollte man die Cymbal vielleicht nicht vergessen, die in den schnellen Passagen gar nicht zu hören ist. Ehrlich, mir vergeht bei solch einem Konservenquark die Lust und Laune, da können Ending Quest noch so oft das wirklich ansprechende „Black death“ intonieren, wenn Commander Data zum Schlag ansetzt, ist es vorbei mit der Herrlichkeit. Versteht mich nicht falsch, musikalisch haben die Jungs eine ganze Menge drauf, hauen wirklich fette Riffs raus („Grotesque abolishment“, „Eradicate“) und können durchaus überzeugen, doch das „Schlagzeug“ macht fast alles zunichte. Die Produktion der anderen Instrumente ist hingegen saufett und erinnert wohltuend an alte Skoksberg Schandtaten. Klasse!
Da war deutlich mehr drin, denn Ending Quest gefallen schon, sollten aber Kollege Atari schnellstens aus der Band feuern und sich einen geeigneten Kesselflicker suchen, was bei der Mucke der Schweden nicht schwer fallen sollte, ist diese doch so gut, dass sie definitiv weiterverfolgt werden sollte.
Bewertung: eigentlich unnötige (weil viel mehr drin gewesen wäre) 6,9 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Black death
02. Sumerian invocation
03. Eradicate
04. Evocation of carnal flesh
05. Voices
06. A host of flesh
07. Grotesque abolishment
08. Destruction of the firmament
09. Exalted and fireborn
10. The summoning
11. The lament configuration

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ENDING QUEST (2014)
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