CD-Reviews E-G
FIRES IN THE DISTANCE – Air Not Meant For Us (2023)
(8.354) Timo (8,0/10) Melodic Doom/Death
Label: Prosthetic Records
VÖ: 28.04.2023
Stil: Melodic Doom/Death
Nun sind 3 Jahre nach ihrem Debut vergangen, des 2016 gegründeten Death/Doom Vierers aus den Staaten. Craig Breitsprecher und Yegor Savonin konnten sich bei Archaic Decapitator und Engraved schon einen kleinen Namen machen. Auch mit ihrem Erstling „Echoes From The Deep November“. Das den düsteren Ansatz ihres melodischen Doom/Death schon ganz gut auf den Punkt brachte.
Mit „Air Not Meant For Us” gibt es nun einen weiteren Langspieler, der mit einer Spielzeit von fast einer Stunde, dazu mehr als berechtigt ist. Dabei zeigen Fires In The Distance sich mit einer sauberen und druckvollen Produktion von einer sehr fokussierten Seite. Das dies noch nicht alles ist, lässt die musikalische Darbietung erkennen, feinster melodischer Death/Doom, mit grandiosen Gitarrensolis, kraftvoll, schleppender Natur, auch dosiert mal etwas temporeicher. Dabei liefert die Band die klassischen Trademarks, Synth-Klangteppiche im Background, reichlich dichte und dunkle Atmosphäre zu Hauf und all dies auf den Punkt gebracht mit mächtig tiefen Growl-Gesang.
Ein Song wie „Wisdom Of Falling Leaves“ fällt dabei positiv ins Gewicht. Der melodischen Death Metal deutlicher inhaliert, von dem überaus brillanten fetten Riffing lebt, einige alte Amon Amarth Urkräfte aufgreift. Der Kontrast in dem Song mit den später herannahenden Doom Walzen und diesen feinsinnigen Solis, ist schon sehr stark. Das getragene Instrumental und fast schon verträumte „Adrift, Beneath The Listless Waves“ darf man sehr wohl als gelungen bezeichnen. Mit dem treibenden „Idiopathic Despair“, beweist man am Ende erneut wie wunderbar es Fires In The Distance verstehen, schleppenden Doom mit melodischen Death Metal zu vereinen, treibend und düster in der Machart, gelingt ihnen hier so einiges.
Hinter dem zweiten Album „Air Not Meant For Us“ veröffentlicht dieses US-Quartett einen durchaus spannenden Death/Doom Auswurf. Bei dem die Zeit doch recht flink vergeht. Liegt dann vor allen Dingen an den eleganten und schönen Gitarrensolis, die die Herren Grimaldi & Savonin hier ganz selbstbewusst zum Besten geben. Wie gut der Band die fetten Todesblei Salven stehen kann man leider nur dezent entdecken, so geben sie dem Album doch das gewisse etwas. Querverweise an die zahlreichen 90er Death/Doom Metal Bands sind nicht von der Hand zu weisen, zweifelsohne auch genährt vom Death/Gothic Metal jener Zeit. Ein durchaus ansprechendes Album, was Freunde des melodischen Death/Doom durchaus mal auf die Shoppingliste setzten sollten.