Hmmm...eine EP ausschließlich mit Coverversionen? Ach herrje...wie originell. Fuck, ja!!! Ist es, denn eine Götterband wie Evocation Klassiker wie Bolt Thrower, Carcass, Edge of Sanity, At the gates und mit Abstrichen Napalm Death covert, ist das ein opulenter Hörgenuss.

Die Jungs aus Boras starten dann auch gleich mit meinen absoluten Heroen und haben sich dafür "...for victory" ausgesucht. Himmel, da rotierte gleich die Nackenmuskulatur, denn diese Version kommt nah an das Original heran, wobei ich fairerweise einfach sagen muss, dass Bolt Thrower NIEMALS besser als sie selbst klingen werden.

Was ich von Carcass halte, sollte Ihr ja aus meinem aktuellen Review zu "Surgical steel" vielleicht heraus gelesen haben und wenn dann gleich einer der größten Hits der Mannen aus Liverpool ertönt, ist es ebenfalls um meine Zurückhaltung geschehen. "Corporal jisore quandary" vom legendären "Necroticism" Album ist ebenfalls genial umgesetzt worden, wobei hier Frontmann Thomas Josefsson am Gesang brilliert, was bei der Originalröhre von Jeff Walker nicht gerade die einfachste Aufgabe ist. Fett!!!

Nun folgt allerdings das große "Naja", denn ausgerechnet das im Guinness Buch der Rekorde stehende "You suffer" von Napalm Death zu covern, kann nur ein Scherz gewesen sein. Das blase ich auf dem Kamm besser und außerdem ist es gelinde gesagt eine Frechheit, diesen Song so dermaßen künstlich aufzublähen. Statt einer holzen Evocation hier sage und schreibe 4 Sekunden lang. Unmöglich!!! (Ironie aus)

Einen richtig Harten bekam ich dann bei der Umsetzung des Edge of Sanity Klassikers "Enigma" von 92er Meisterwerk "Unorthodox". Ich holte danach sofort dieses brillante Album aus dem Archiv und war erstmal eine Weile nicht ansprechbar. Sind das echt schon 21 Jahre? Halleluja...immer noch ein Meisterwerk und ein sicherer Kandidat für eine unserer nächsten Metal classics.

Den krönenden Abschluss gab es dann mit "Terminal spirit disease" vom gleichnamigen 94er Album eine ebensolch grandiose Interpretation von At the gates, auf die Toppa Lindberg, falls er sie jemals zu hören bekommen wird, mächtig stolz sein kann.

Ergo...eine herrliche Abwechslung im grauen Reviewer Alltag und eine tolle EP von Evocation, die sowas gerne öfter machen könnten. Ach...eigentlich sollte jede Band dazu vertraglich verpflichtet werden, eine solche Scheibe in ihrer Karriere zu veröffentlichen, denn wie heißt es so schön: Nachahmung ist die höchste Form der Anerkennung.

Bewertung: Als Überbrückung hervorragende und kultverdächtige 9,0 von 10 Punkten

Tracklist:
01. ...for victory (Bolt Thrower)
02. Corporal jigsore quandary (Carcass)
03. You suffer (Napalm Death)
04. Enigma (Edge of Sanity)
05. Terminal spirit disease (At the Gates)