Manche mögen bei dem Begriff Retro schon die Nase rümpfen, dass ist im Falle der vier Schweden von Free Fall aber völlig unbegründet. Ihr Debüt „Power and Volume“ ist so was von erfrischend und sau cool, das glaubt man kaum. Dabei fing es bei Free Fall wie bei den meisten Bands an. Seines Zeichens The Soundtrack of our Lives Gitarrist Mattias Bärjed und Drummer Ludwig Dahlberg (The International Noise) taten sich zusammen und gründeten … na wer weiß es… genau eine Band. Free Fall waren also geboren. Dazu kamen dann noch Basser Jan Martens und Sänger Kim Fransson und fertig ist das.
Geboten wird knackiger Rock gemixt mit einem hauch von Blues. Das ganze schön auf den Punkt gespielt und mit einer erdigen Produktion versehen und schon kann der Spaß beginnen. Und zwar mit dem flotten schnörkellosen Titeltrack. Das Teil ist ein Rocker allererster Kajüte und lässt das Tanzbein ordentlich zucken. Dagegen kommt der Song „Free Fall“ dermaßen geschmeidig und entspannt rüber das ist ganz großer Sport, was die Jungs schon in den ersten beiden Tracks an Lockerheit rüberbringen. Da ist nix aufgesetzt oder wirkt gezwungen, dass hört sich wie ne Jamsession inner Garage an. Dafür bekommt man bei „Top of the World“ wieder einen schönen Arschtritt verpasst. Kommen wir nun zu einem meiner persönlichen Highlights. Das hypnotisch groovende „Attila“ zieht einem sofort in den Bann und lässt einem bis zur letzten Minute nicht mehr los. Es ist wirklich erstaunlich, wie es manche Bands mit ihrer Musik es schaffen, eine na nennen wir es mal Magie aufzubauen, welche einem völlig in den Bann zieht. Und das bei einem Debüt Album von dem ich anfänglich dachte, boah noch so ein Retro Quatsch. So kann man (ich) sich irren. Hinzu zur wirklich famosen musikalischen Darbietung, kommt die außergewöhnliche Röhre von Sänger Kim Fransson, welche mit einem absolut großen Facettenreichtum glänzen kann. Glaubt ihr nicht, dann hört euch einmal mal „Love Bombing“, das pumpende „Damnation“ oder das stampfende „Meriola Blues“ an, und ihr wisst was ich meine. Na da brat mir doch einer nen Storch. Was für eine angenehme Überraschung. Das wird die Wahl der Anspieltipps zur Qual. Aber meine Wahl fällt auf den Titeltrack und „Attila“.
Fazit: Also das mir in Debüt so dermaßen in die alten Knochen geglitten ist, hatte ich lange nicht mehr! Free Fall haben es meiner bescheidenen Meinung geschafft, mit ihrem Debüt „Power&Volume“, hier wirklich zeitlose Rocksongs zu kreieren, welche auch noch in ein paar Jahren ihren Wert beibehalten werden.
Bewertung: Völlig zurecht 8,9 von 10 Punkte
Tracklist:
01. Power & Volume
02. Free Fall
03. Midnight Vulture
04. Top of the World
05. Atilla
06. World Domination
07. Love Bombing
08. Damnation
09. Meriola Blues
10. Meat