Label: Dunkelheit Produktionen
VÖ: 26.09.2014
Stil: Death / Black Metal
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Als mir diese Scheibe reinflatterte, hatte ich nicht gänzlich ahnen können, was mich letztendlich erwarten würde. Ok, Cover und Bandname fand ich ja direkt irgendwie geil. Gibt möglicherweise ein schön stumpfes, oldschooliges Death Metal Gehacke, dachte ich. Als ich dann allerdings die Playtaste drückte, fühlte ich mich zunächst ein wenig verarscht. Das es dermaßen stumpf zugehen würde, hätte ich nicht erwartet.
Es rauscht mir irgendetwas Tonales entgegen, was in meinen Ohren nicht mal im Entferntesten nach einer Band klingt. Ich spitze die Ohren und höre genauer hin. Ich kann tatsächlich ein Schlagzeug, eine Gitarre und nen fiesen Krunzonkel erkennen. Hat das was mit Musik zu tun? Blasphemisch gesprochen klingt das hier Dargebotene nach der Probeaufnahme einer Bande von pubertierenden Gymnasiasten, die gerade in einem Rutsch sowohl ihre Libido, als auch Rumpelblackmetal mit Baphometartwork für sich entdeckt haben. Ja, ich weiß, echter Black Metal muss nach frostigem Schimmelkellerloch klingen. GOATBLOOD sind allerdings noch ein paar Stockwerke tiefer zu Hause.
Um meinem Zynismus Einhalt zu gebieten, versuche ich das Album mit einer offeneren Haltung zu hören. Und siehe da, gewisse atmosphärische Aspekte kann ich dieser Scheibe keineswegs absprechen. Gepaart mit dem Coverartwork und herrlich fetischistischen Antichristen-Songtiteln ala „Eve pisses on Adam“ oder „Fisting Mary. Amen.“, lässt „Adoration of blasphemy and war“ in mir so etwas wie Feierlaune aufsteigen und ich kann mir das Album durchaus als Soundtrack für eine wunderbar versaute, abgründige und selbstzerstörerische Orgie vorstellen. Zumindest kurzzeitig. Ich muss mich schon ein wenig zwingen. Vielleicht passt das Ganze doch eher als auditive Verdichtung eines verstörenden Films der Marke „Begotten“. Könnte sein. Oder die Jungs machen sich hier auch aus einer Fäkallaune heraus nen riesigen Spaß und lachen sich bei meinem Versuch dem Ganzen etwas Ernsthaftes abzugewinnen einen ab. Ich hab gottverdammtnochmal keinen blassen Schimmer.
Das liegt vor allem daran, dass das hier Dargebotene einfach nicht meine Welt ist. Es gibt mit Sicherheit eine ganze Menge Freaks da draußen, die GOATBLOOD durchdringend verstehen und auf ihre spezielle und eigene Art abfeiern können. Ich finde hier jedoch nur mit Mühe einen Zugang, dessen Pforten sich ziemlich schnell wieder schließen. Wenn es um abgründig finstere Atmosphäre geht, bin ich mit Bands wie „Swans“ oder „Amenra“ einfach besser bedient. Und für ne ordentlich blasphemische Orgie schmeiß ich weiterhin lieber „Monster Magnet“ ein. Hail Satan!
Bewertung: 3,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Appearance of the goatlord
02. Sado liquidator
03. Animal anal acrobatic
04. Arkoholocausted
05. Eve pissed on Adam
06. Deluge in heaven
07. Bombing blood
08. Necromorph application point
09. Human waste disposal
10. Trident worship
11. OP Vulva
12. Ascension to the south
13. Fisting mary.amen.
14. Trumpets of Baphomet
15. La chisea della capra

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