Auf einen blitzartigen Start in ihre Karriere scheinen es diese Burschen nicht angelegt zu haben. In den ersten Jahren hielt man sich nämlich nicht nur mit Veröffentlichungen nobel zurück, auch an der Live-Front war die Band offenbar erst nach dem Umzug im Jahr 2010 von Göttingen nach Hamburg aktiv. Was genau dann zur Art Initialzündung geführt hat, weiß man zwar nicht, ab diesem Moment jedenfalls feilte die Formation unermüdlich an ihren Kompositionen.
Und als diese dann fertig gestellt waren, dürfte ein Umdenkprozess eingesetzt haben, denn zwischen 2012 und 2013 gingen Eden Circus damit zumindest einmal auf die Bühne, unter anderem zusammen mit Galaxy Space Man. Offenbar war die Reaktion auf das Material der Burschen dabei dermaßen positiv, dass sie sich endlich „überreden“ haben lassen ihre Songs auch aufzunehmen.
Dafür wurden zwar verschiedene Studios aufgesucht, doch das Ergebnis mit dem Titel „Marula“ dürfte ihnen Recht geben. Das Quintett offeriert darauf nämlich ausgeklügelte Modern Prog / Alternative Rock-Klänge, die von einer tiefenentspannten Atmosphäre leben und durch die Bank zum Eintauchen und gewissermaßen auch zum „Abheben“ einladen.
Mitunter erinnert die Chose zwar ein wenig an Long Distance Calling, allerdings übernimmt bei Eden Circus der Gesang eine deutlich wichtiger Rolle als bei den Durchstartern aus Münster, weil die Sing-Stimme tatsächlich als zusätzliches, unverzichtbares Instrument zur Verwendung kommt.
Und obgleich man diesen Jungs anmerkt, dass ihre Kompositionen vom Instrumentalen her weniger aus Komplexität als auf ihre Wirkung angelegt sind, wären die Tracks ohne Gesang irgendwie unvollständig.
Wem es nach atmosphärisch dichten, fein strukturierten atmosphärischen Epen gelüstet, ist hier definitiv an der richtigen Adresse.
Bewertung: 7,0 von 10
Tracklist:
01.Devoid Of Purpose
02.Comfort
03.A Desert In Between
04.101
05.Arc
06.Summon A Ghost
07.A Shore Uncertainty
08.Her Lovely Hands Upon The Black Earth
09.Playing You

CD-Reviews E-G
EDEN CIRCUS (2014)
"Marula" (1.103)