Label: Season of mist
VÖ: 07.11.2014
Stil: Doom Death
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Dass die Finnen seit jeher Melodie, Härte, Melancholie und einfach gute Songs können, wissen wir nicht erst seit Barren Earth, Wolfheart oder Amorphis. Auch Ghost Brigade konnten sich mit ihren bislang drei Veröffentlichungen an der Spitzengruppe kratzen, sich aber bislang noch nicht für die Champions League qualifizieren. Das ist nunmehr vorbei, denn was die Jungs um Frontmann Manne Ikonen auf „IV-One with the storm“ abliefern, kann getrost als eines der ganz großen Highlights in einem Jahr voller überragender Veröffentlichungen betrachtet werden.

Das Sextett hat scheinbar alle Energien gebündelt und 10 Songs für die Ewigkeit aufgenommen, die das komplette Repertoire dieser herausragenden Band in den Vordergrund stellt. Hier wird nicht in irgendeiner Form mit Gewalt auf die Tränendrüse gedrückt, sondern vielmehr Emotionen mit Härte und fantastischen Klangwelten, für die auch Neu-Keyboarder Joni Vanhanen verantwortlich zeigt, kombiniert und kompakt zelebriert. Zu diesem exorbitanten Hörgenuss gesellt sich auch noch eine unglaublich dichte und organische Produktion, die jedem Stück neben seiner in sich geschlossenen Atmosphäre einen fetten Punch verleiht. Dazu noch die fantastischen Riffs des Duos Naukkarinen / Kiviniemi und der Rhythmusteppich von Veli-Matti Suihkonen und dem zweiten Neuzugang Joni Saalamo und fertig ist ein Album, bei dem man absolut keinen Song unbedingt gesondert erwähnen muss, da einfach alle eine Klasse für sich sind. Ok, zumindest als Anspieltip kann man „Electra complex“ hervorheben, da hier wirklich alle Stärken von Ghost Brigade in einem Song gebündelt sind. Doch er braucht bei einer solch großartigen Band unbedingt eine Hörprobe? Eben…Niemand!

Selten habe ich ein Album gehört, welches trotz des offensichtlichen Pathos niemals „schleimig“ oder aufgesetzt wirkt, sondern vielmehr mit seiner atmosphärischen Dichte und seiner überragenden Kompositionen den Hörer in einen Strudel der überschäumenden Gefühle stürzt. Ghost Brigade haben ohne Übertreibung DAS Album ihrer Karriere abgeliefert, welches keinerlei Lücken aufweist und an dem sich die Band in der Zukunft messen lassen werden muss. Ein absolutes Muss für jede gutsortierte Plattensammlung und ein Pflichtkauf für mich, sobald die Vinylversion verfügbar sein wird. Verpasst nur nicht die Tour im Februar 2015 und lernt bis dahin fleißig die Texte auswendig!

Bewertung: 10 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Wretched blues
02. Departures
03. Aurora
04. Disembodies voices
05. Electra complex
06. Stones and pillars
07. Anchored
08. The knife
09. Long way to the graves
10. Elämä on tulta

GHOST BRIGADE | AGRIMONIA | TALBOT auf Tour
06.02.2015 - Berlin @ K17
08.02.2015 - Wien (A) @ Arena
09.02.2015 - Salzburg @ Rockhouse
10.02.2015 - München @ Backstage
11.02.2015 - Aarau (CH) @ Kiff
15.02.2015 - Essen @ Turock
17.02.2015 - Hamburg @ Hafenklang Festival