Seit 1990 widmen sich Ringworm aus Cleveland mit Unterbrechungen, Auflösungen und Reunierungen dem metallischen Hardcore Zuhilfenahme blasphemischer Textinhalte. Seit 1998 tourt und veröffentlicht die amerikanische Wuchtcombo regelmäßig und überzeugt dabei durch Leidenschaft, Credibility und Spaß an der Sache.
Auch der Hammer der Hexe ist ein gelungenes Werk und schafft spielend und souverän die angesprochene Symbiose aus Hardcore mit Metaleinflüssen. Das Album klingt frisch, prescht durchweg attackierend nach vorne. Man merkt der Band die jahrelange Erfahrung als hart tourende Band an. Jeder der 13 Songs klingt genau darauf geeicht, dass er auch in einer Setlist bestehen könnte. James „Human Furnace“ Bulloch, der sympathische angepisste Hassbrüllwürfel von Nebenan, überzeugt wenn nicht durch großartige stimmliche Akrobatik und Abwechslung, dann aber wie immer durch Energie, Power und Direktheit. Das macht den Reiz vieler Stücke aus. Denn nicht nur der Frontmann liefert eine straighte Performance. Die Band macht dem Hörer ein direktes, offenes Angebot: friss oder stirb! Entweder man mag es, oder man lässt es sein. Am geilsten ballert der Titeltrack: hier wird gerifft, gebellt, mit metallischen Leads geglänzt und soliert, als würde Claudia Roth in Reizwäsche die Band geifernd über ein Minenfeld durch die Nacht jagen. Wirklich großes Hardcore-Metal-Tennis! Die Langzeitwirkung der Songs ist für mich nicht wirklich beachtenswert, da diese Platte wirklich ein sauber produzierter Schlag in die Fresse sein soll. So klingt es auch und entfaltet mit starken Songs wie „I Recommend Amputation“, „Die Like A Pig“ und „Height Of Revelation“ ein vorzügliches Blutbad. Die Moshpits dieser Welt werden es der motivierten Band danken.
Ein Album für gewisse Momente und Anlässe: also Taufen, Einschulungen, Hochzeiten, Scheidungen und Betriebsausflüge. Die Sternstunden des Lebens sozusagen. Dafür taugt das gute Teil allemal. Eine Bereicherung der Szene sind Ringworm und man sollte sich die Band mal live reinziehen. Sicheres Schuhwerk nicht vergessen!
Bewertung: Sportliche 8,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Dawn of decay
02. Bleed
03. Leave your skin at the door
04. Exit life
05. Psychic vampire
06. King of blood
07. I recommend amputation
08. Hammer of the witch
09. We’ll always have the end
10. One of us is going to have to die
11. Vicious circle of life
12. Die like a pig
13. Height of revelation
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