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RIVERS OF NIHIL – The work (2021)

(7.330) Olaf (9,0/10) Prog Death Metal


Label: Metal Blade
VÖ: 24.09.2021
Stil: Prog Death Metal

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Unser Shadowman, eigentlich Experte für die Prog Deather aus Reading in Pennsylvania, konnte aus terminlichen Gründen nicht (Gruß nach Weimar, Du Bratze, hehe), also blieb das vierte und brandneue Album von Rivers of Nihil an mir hängen und ich gebe zu, dass ich wohl als einer der wenigen in unserer Redaktion in der Vergangenheit die Truppe zwar wohlwollend beäugte, doch nie so richtig Fan wurde. Könnte sich nun ändern, denn im Vergleich zu den Anfangstagen hat das Quintett die technischen Griffbrettwichsereien ziemlich reduziert und mehr auf Atmosphäre, Gefühl und ausgeklügeltes Songwriting gesetzt. Ja, gefällt.

Ich mag die Mischung, die hier dargeboten wird, die man schwer pauschalisieren kann und deshalb mache ich etwas, was ich normalerweise gar nicht so mag und gehe auf jeden Song gesondert ein, beginnend mit dem Opener und dem quasi Titeltrack, bei dem RON ziemlich Opeth lastig beginnen und sich im Mittelteil einen heftigen Gefühlsausbruch musikalischer Natur leisten, bei dem einen zum ersten Mal der Hals verdreht wird. Dennoch kein Vergleich zum folgenden „Dreaming black clockwork“, der mit einer fantastischen Schlagzeugarbeit zu begeistern weiß und den Hörer auf eine psychedelische Reise mitnimmt, bei dem sogar erstmal ei schickes Saxophon zum Einsatz kommt.

Richtig überraschend wurde es bei „Wait“, denn nach einem ruhigen und ziemlich gechillten Beginn bei dem man denkt, es kommt nichts Aufregendes mehr, gibt es plötzlich einen sehr sleazigen Mittelteil, der in den Achtzigern auch einer Band wie Guns’n’Roses hervorragend zu Gesicht gestanden hätte. What, werdet Ihr Euch nun fragen, doch das ist es, was mich so begeistert an diesem Album. Expect the unexpected…und genauso geht es weiter.

Ab dem nun beginnenden Mittelteil des Albums gehen die Jungs bei „Focus“ und vor allem „Clean“ ziemlich doomig und extrem heavy zur Sache, wobei gerade Zweitgenannter unglaublich viel Gefühl intus hat und für mich, so viel kann ich vorab verraten, zum besten Song des Albums avanciert. Allerdings folgt darauf knapp „The void from which no sound escapes“, der tatsächlich alles beinhaltet, was diese Platte ausmacht und weiteres Mal mit einem tollen Sax Part begeistert. Dazu kommt ein Mittelteil, der mich total begeisterte. Einfach mal reinhören…



Wollt Ihr „More?“? Billige Überleitung, ich weiß, doch es bot sich einfach an und dieser Song ist tatsächlich ein Ausreißer in eine komplett andere Richtung, da RON sich hier todesbleiernd austoben und keinen Stein auf dem anderen lassen. Dementsprechend fällt dieser Song, trotz seiner totalen Geilheit, ein wenig aus dem Gesamtkonzept, weiß aber dennoch mitzureißen.

Nach der kurzen Bridge „Tower 2“ gibt es mit „Episode“ wieder eine grandiose Zusammenfassung aller auf dem Album befindlichen Strömungen bevor man bei „Maybe one day“ wieder etwas proggiger agiert und den Song ein wenig überlädt und ihn somit überfrachtet wirken lassen. Das Gleiche gilt für „Terrestria IV: Work“, dem Nachfolger der bereits auf den vorherigen drei Alben befindlichen Teile, der komplett ausufernd in fast 12 Minuten alles vereint, was diese wirklich geniale Band ausmacht.

The work“ ist für mich das kompletteste, abwechslungsreichste und vor allem tiefgründigste Album von Rivers of Nihil und wird den bereits vorhandenen Heldenstatus innerhalb der Szene noch weiter untermauern. Und das völlig zurecht, da hier Musiker am Werk sind die es verstehen, ihre Gefühle, Ängste und persönliche Geschichten in mitreißende Musik zu verpacken, ohne pathetisch oder aufgesetzt zu wirken.


Bewertung: 9,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. The tower (Theme from “The work”)
02. Dreaming black clockwork
03. Wait
04. Focus
05. Clean
06. The void from which no sound escapes
07. More?
08. Tower 2
09. Episode
10. Maybe one day
11. Terrestria IV: Work





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